Aktuell arbeitet der Naturschutzbund am Projekt „Biodiversitätsdaten Insekten“, bei dem es um die Gewinnung österreichweiter Verbreitungsdaten von Heuschrecken, Hummeln, Libellen und Tagfalter durch Citizen Scientist auf naturbeobachtung.at geht. Teil des Projektes war die Organisation einer Veranstaltung, bei der die Frage im Mittelpunkt stand, welchen Beitrag naturbeobachtung.at mit seinem Netzwerk leisten kann, um künftig Lücken im bundesweiten Biodiversitäts-Monitoring zu schließen. 34 Teilnehmer*innen diskutierten unter Moderation von Projektleiter Gernot Neuwirth im Kolpinghaus sowie im Biodiversitätszentrum in Linz, wie „weiße Flecken“ in Verbreitungskarten auf naturbeobachtung.at identifiziert und „geschlossen“ werden könnten. Die vielen Anregungen und Erkenntnisse aus den Workshops werden nun zusammengefasst und sollen noch heuer in ersten Schritten umgesetzt werden.
Doch auch die Praxis kam nicht zu kurz! Freitagabends wurde unter der Leitung von Andreas Drack und Norbert Hirneisen ein Schmetterlingsleuchten im Botanischen Garten Linz organisiert. Trotz Sonnwende und Vollmond konnten an drei Leuchtstationen überraschend viele Nachtfalter beobachtet werden – alleine 38 Makrolepidoptera wie Kiefern- und Lindenschwärmer. Am Samstagvormittag luden die Fachexpert*innen der vier im Fokus stehenden Insektengruppen – Henrik Stöhr/Libellen, Maria Zacherl/Heuschrecken, Daniela Lehner/Tagfalter und Katharina Thierolf/Hummeln – zur Exkursion in die Pleschinger Austernbank. Die in der Obhut der Stiftung für Natur des Naturschutzbundes OÖ stehenden Flächen sind ein wahres Insekteneldorado und so konnten zahlreiche Arten wie Gabel-Azurjungfer, Graue Beißschrecke, Veränderliche Hummel oder Weißer Waldportier beobachtet und gleich auf naturbeobachtung.at gemeldet werden.
Einmal mehr hat sich gezeigt, wie fruchtbringend solche Veranstaltungen sind, bei denen alle Akteuere eines CS-Netzwerkes – Plattformbetreiber, Wissenschaftler*innen und ehrenamtliche Melder*innen – ihre Erfahrungen und ihr Wissen einbringen. Der Naturschutzbund wird versuchen, schon bald wieder ein derartiges Treffen zu organisieren!
Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.