Die Volksschule Gloggnitz und ihre Schmetterlingsstadt

Außergewöhnlich ist das Engagement der Volksschule Gloggnitz in Niederösterreich. Dort hat die Klasse 3bi in Kooperation mit der Stadt ein Schmetterlingsprojekt unter dem Titel „Schmetterlingsstadt Gloggnitz“ ins Leben gerufen.

© Patrizia Fiala

Ziel war es Garten- oder Balkonbesitzer zu animieren etwas für die Wiederansiedelung und Verbesserung der Schmetterlingsfauna zu tun. Entstanden ist die Idee vor einem Jahr, damals pflanzte die Lehrerin Patrizia Fiala zusammen mit ihrer Klasse eine Streuobstwiese auf einem Grundstück, welches sich im Besitz der Stadt Gloggnitz befindet. Das Pflanzeninventar dieser Wiese ist durch den Einsatz der Klasse inzwischen sehr artenreich, auch die Gegebenheit, dass die Wiese nur zwei Mal im Jahr händisch gemäht und nicht gedüngt wird hat positive Auswirkungen auf die ansässigen Schmetterlingspopulationen. Jene Streuobstwiese stellt auch das Zentrum der Schmetterlingsstadt dar. 

Im letzten Herbst gestaltete die fleißige Schulklasse ein Logo für ihre angestrebte Schmetterlingsstadt. Das Logo wurde anschließend von der Integrationswerkstätte in Ternitz auf Holztafeln gedruckt. Eine Samenmischung mit wertvollen heimischen Nektar- und Futterpflanzen für die Schmetterlinge konnte sich dann jeder zusammen mit der Holztafel ab 1.April im Stadtamt gratis abholen. Mit dem Anbringen der Tafel am Gartenzaun oder einer anderen geeigneten Stelle demonstrierten dann die Teilnehmer ihren Einsatz und den Willen, mindestens 1m² ihres Grüns der Versorgung der Schmetterlinge zu widmen. Die ausgewiesenen Schmetterlingsflächen sollten dann das ganze Jahr nicht gemäht werden, damit die bunten Falter die ganze Vegetationsperiode über genügend Nahrung finden konnten. Insgesamt entstanden so rund 100 private und reich gedeckte „Jausenplätze“ neben dem großen Streuobstwiesenzentrum. Auch jetzt im Herbst kann man noch viele blühende Flächen, die im Rahmen dieses Projektes entstanden sind, mit ihren Blütenbesuchern bewundern. 

Die Kinder der 3bi motivierten viele Verwandte und Freunde dazu, Teil des Projektes zu werden. So konnten über das ganze Jahr immer mehr Falter von den Gloggnitzern beobachtet werden. Somit hat es die Schulklasse nicht nur geschafft, etwas für die Verbesserung der zurückgehenden Schmetterlingspopulationen zu tun, sondern auch das Bewusstsein der Bevölkerung über die Problematik der sinkenden Schmetterlingszahlen zu erweitern und dem entgegen zu wirken. Nach diesem herausragenden Erfolg wird das Projekt auch in Zukunft als „Generationenprojekt“ weiter geführt werden. Dabei können sich Große und Klein gemeinsam für den Umweltschutz engagieren, indem sie bewusst Habitate für Schmetterlinge schaffen und so deren Überleben sichern. Wir gratulieren der VS Gloggnitz zu diesem tollen Projekt und hoffen, dass es viele Nachahmer finden wird! 

Text: Beatrix Fiebig

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