Die im Vorjahr begatteten Königinnen verlassen ihr Winterquartier meist im März oder April und besuchen Blüten, um den Energievorrat aufzufüllen. Danach suchen sie eine geeignete Nisthöhle mit Nistmaterial, z.B. Maus- oder Vogelnester. Einige Arten bauen auch oberirdische Nester aus Gras und Moos.
In ein kleines Wachstöpfchen mit Pollen legt die Königin 6-10 befruchtete Eier ab und überdeckt diese mit Wachs. Zusätzlich hortet sie in einem wächsernen Nektarbecher etwas Honig für schlechte Tage. Sie kann – einzigartig für Insekten – die Brut wärmen. Die Larven schlüpfen nach 3-5 Tagen, ernähren sich anfangs vom eingelagerten Pollen und werden dann von der Königin sukzessive mit neuer Nahrung versorgt. Nach ca. 8 Tagen verpuppen sie sich und nach weiteren 7-10 Tagen schlüpfen die ersten Arbeiterinnen. Sie übernehmen nun die Arbeiten im Nest, denn die Königin kümmert sich nun ausschließlich um die Eiablage.
Geschlechtstiere entwickeln sich erst später. Ab einem bestimmten Moment (switch point) werden statt Arbeiterinnen ausschließlich Geschlechtstiere produziert. Aus unbefruchteten Eiern entwickeln sich die Männchen, aus den befruchteten die Jungköniginnen. Sie verlassen das Nest nach der Paarung und überwintern im Boden. Das Nest bricht dann relativ bald zusammen und auch die Männchen sterben nach wenigen Wochen im Freiland.
Hummeln sind dem Menschen gegenüber friedfertig. Obwohl die Weibchen (Königin und Arbeiterinnen) einen Stachel haben, benutzen sie diesen kaum, wenn man nicht gerade ihrem Nest zu nahe kommt.
Als eusoziale Bienen mit einjährigem Nestzyklus legen sie Honigreserven für Schlechtwetterperioden an. Doch da die Jungköniginnen einzeln überwintern, investieren sie ihre gesamte Energie in viele und gut ernährte Jungköniginnen. Honigbienen dagegen überwintern als Staat und investieren viel in große Reserven an Honig, die die Imker dann abschöpfen können. Hummeln fliegen im Gegensatz zu Honigbienen auch bei relativ kalten Temperaturen aus und zählen in kühlen Klimaten (Arktis, Alpen) zu den wichtigsten Bestäubern. Die Fähigkeit, durch Muskelzittern ihre Körperwärme zu erhöhen, erlaubt ihnen, die Nesttemperatur unabhängig von der Außentemperatur zu erhalten, vorausgesetzt es gibt genug Vorräte an Energie (Honig).