Von Stacheldraht zu Artenvielfalt

Neue Naturschutzbund-Broschüre zum Grünen Band Europas

Wo einst Minen, Zäune und Wachtürme Europa teilten, erwuchs aus dem tödlichen Grenzstreifen ein Rückzugsgebiet der Artenvielfalt: das „Grüne Band“. Was damit geschaffen wurde und welche Herausforderungen es noch zu überwinden gibt – das und vieles mehr ist in der neuen „Grünes Band“-Broschüre nachzulesen.

© Naturpark Rosalia-Kogelberg

Über Jahrzehnte hinweg spaltete der Eiserne Vorhang Ost- von Westeuropa – und Mensch von Natur. Die sonst von Grausamkeit überschattenden menschenleeren Grenzgebiete ermöglichten der Natur eine Erholungspause, die fast vier Jahrzehnte andauerte. Als der Vorhang 1989 fiel, herrscht an der Grenze eine bunte Vielfalt an Pflanzen und Tieren, die das einstige Symbol der Spaltung in ein Symbol der Einheit und des Zusammenhalts verwandelt. Der „European Green Belt“ als Rückzugsgebiet für Flora und Fauna erstreckt sich heute über 12.500 Kilometer – von der nördlichsten norwegisch-russischen Grenze bis in den Süden nach Griechenland. Das macht es zum größten Naturschutzprojekt Europas und zum größten Biotopverbund der Welt.

Ein relativ großer Teil des Grünen Bandes verläuft auch in Österreich. Vom Dreiländereck Tschechien-Deutschland-Österreich über 1.250 km bis in die Steiermark und weiter in Richtung Balkan oder Adria. Damit zieht sich das Grüne Band durch fünf österreichische Bundesländer und beheimatet wertvolle Naturgüter: vom Böhmerwald bis zum Neusiedlersee, von den March-Thaya-Auen bis zum Dobratsch. Der Naturschutzbund ist National Focal Point für das Grüne Band in Österreich. Er war bei der Gründung der „European Green Belt Association“ beteiligt und arbeitet aktiv an der Erhaltung des Grünen Bandes.

In seiner neuen Broschüre „Grünes Band Europa“ stellt der Naturschutzbund die Vielfalt an Flora und Fauna in den Mittelpunkt, die das Grüne Band quer durch Europa miteinander verbindet. Dabei wird der Blick nicht nur auf die Vergangenheit gerichtet, sondern auch Richtung Zukunft: Welche aktuellen Initiativen für mehr Erleb- und Sichtbarkeit des Grünen Bands sorgen und welchen Herausforderungen seine Vision zukünftig gegenüber steht – das ist in der neuen Broschüre zu entdecken, die gedruckt unter bundesverband@naturschutzbund.at kostenlos angefordert oder digital hier heruntergeladen werden kann.

Apropos: Beim Fotowettbewerb „Frühlingserwachen am Grünen Band“ verlost der Naturschutzbund im April geführte Foto-Safaris.

05.04.2023

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