Jugend packt an: Naturschutz-Einsatz am Grünen Band Europa

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Im österreich-tschechischen Grenzgebiet im nördlichen Weinviertel gibt es wertvolle Trockenraseninseln mit seltenen Tier- und Pflanzenarten. Ob Kreuzenzian oder Roßhaar-Federgras, die botanischen Besonderheiten sind alle bedroht, weil ihre Standorte verbuschen oder verfilzen. Im Rahmen des Grünen Band-Workcamps vom 20. bis 25. September mähten und schwendeten Jugendliche aus mehreren Ländern gemeinsam mit Ortsansässigen die sensiblen Wiesenflächen und trugen damit zur Erhaltung der wertvollen Lebensräume bei. Das Workcamp wurde vom Naturschutzbund NÖ gemeinsam mit dem Service Civil International (SCI-Österreich) organisiert und betreut und von mehreren Gemeinden sowie dem Umweltministerium unterstützt.

Naturschutz kombiniert mit „Bauernarbeit“. Das Team war am Campingplatz in Poysdorf untergebracht. Von hier aus brachen die Jugendlichen zur Mahd der teils sehr steilen Kreuz-Enzian-Wiesen der Umgebung auf. Weitere Einsatzgebiete waren das Naturdenkmal Staatzer Berg, der Höhlenstein bei Falkenstein und das Naturdenkmal Heidberg bei Wildendürnbach.

Die aus mehreren Ländern kommenden Jugendlichen (18 bis 26 Jahre alt) erfuhren zugleich viel Wissenswertes über die regionale Tier- und Pflanzenwelt. Außerdem wurden Schutzgebiete besucht, damit sie das  „Grüne Band Europa“ unmittelbar kennenlernen konnten. Eine Traktorfahrt durch die Weingärten rund um Poysdorf, eine Besichtigung der Burg Falkenstein, Grillabende und anderes mehr entschädigten für die Mühen der Arbeitseinsätze und förderten das Kennenlernen der österreichischen, tschechischen, italienischen und russischen TeilnehmerInnen.

Zum Abschluss der Woche stand noch hoher Besuch an: Viktoria Hasler vom Umweltministerium, Maria Stejskal-Tiefenbach vom Umweltbundesamt und Birgit Mair-Markart vom Naturschutzbund Österreich zeigten den Teilnehmern mit ihrem Besuch ihre Wertschätzung und machten auch die Bedeutung für die Erhaltung des Grünen Bandes sichtbar.

Netzwerke und Freundschaften entstehen.  Dort, wo früher der Eiserne Vorhang stand, entstand quer durch Europa ein 12.500 km langer Hoffnungsstreifen für Flora und Fauna (Österreichs Anteil: 1.218 km) und eine Begegnungszone für einst durch die Grenze getrennte Kulturen. Die Erhaltung des Grünen Bandes Europa als Lebensraum für gefährdete Arten ist eine große Herausforderung für den Naturschutz in Zentraleuropa. „Viele Arbeitsstunden, unzählige helfende Hände und auch viel Geduld sind notwendig, um das Band des Lebens beharrlich weiter zu knüpfen“, sagt Birgit Mair-Markart, Geschäftsführerin vom Naturschutzbund Österreich. Ein lohnendes Vorhaben ist es schon jetzt: Das Grüne Band verbindet nicht nur wertvolle Lebensräume miteinander, sondern hilft auch Netzwerke zu schaffen und Freundschaften zu stiften.

Das Camp ist Teil des Projektes „Öffentlichkeitsarbeit zum Grünen Band in Österreich“, das vom Umweltbundesamt in Kooperation mit dem Naturschutzbund Österreich - mit Unterstützung von Bund und Europäischer Union - durchgeführt wird.

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