Mehr als 100 Vertreter aus 24 europäischen Ländern trafen sich vom 15. bis 19. Oktober 2018 auf der Wartburg des Weltkulturerbes zur 10. Paneuropäischen Green Belt Konferenz. In einer gemeinsamen Resolution rufen sie dazu auf, weitere Anstrengungen zur Erhaltung und Förderung dieses einzigartigen gemeinsamen Natur- und Kulturerbe zu unternehmen.
Die Europäische Kommission hat die Bedeutung des 12.500 Kilometer langen European Green Belt hervorgehoben, indem sie es als ein Projekt von europäischer Bedeutung anerkannt hat. "Die Green Belt Initiative ist ein Modell für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen. Nur so kann das Grüne Band als Rückgrat eines europäischen ökologischen Korridors erhalten und weiterentwickelt werden", sagt Prof. Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND und Mitglied des Vorstands von EuroNatur. "Heute steht das Grüne Band für die Idee eines geeinten und freien Europas. Hier entwickelt sich ein Todesstreifen zur Lebensader".
Als gemeinsame Botschaft der Konferenz rufen die European Green Belt Association als Steuerungsstruktur der Europäischen Initiative und die mehr als 110 Teilnehmer in der "Eisenacher Resolution" alle Beteiligten und Entscheidungsträger auf lokaler, nationaler und EU-Ebene auf, weitere notwendige Schritte zur Erhaltung und Förderung dieses gemeinsamen Natur- und Kulturerbes als grüne Infrastruktur zu unternehmen
Die Resolution zielt darauf, den weiteren Verlust an Biodiversität und das zunehmende Zersplittern von Lebensräumen entlang des Grünen Bandes zu stoppen. Vernetzte Lebensräume seien Grundlage für das Überleben gefährdeter Arten. Die Konferenz fordert von den Regierungen u.a., den Wert des Naturraums und der Erinnerungslandschaft am Grünen Band anzuerkennen.
"Die europäischen Ziele der biologischen Vielfalt können nur erreicht werden, wenn die Europäische Union, ihre Mitgliedstaaten und Nachbarländer ihre Investitionen in die grüne Infrastruktur Europas massiv erhöhen. The Green Belt zeigt, dass sich diese Investitionen lohnen", sagt Gabriel Schwaderer, Direktor von EuroNatur und Vorsitzender der European Green Belt Association.
„Österreich hat mit knapp 1.300 km einen großen Anteil am Grünen Band und damit eine große Verantwortung. Deshalb braucht es von uns besondere Anstrengungen, dieses einmalige Naturjuwel zu erhalten!“, appelliert Naturschutzbund-Vizepräsident Prof. Johannes Gepp an Bund, Länder und Gemeinden.