Eine Hängebrücke verbindet seit Ostern die beiden Nationalparks Thayatal und Podyjí, verbindet Österreich und Tschechien und erschließt unter Einbeziehung der Thayabrücke in Hardegg einen neuen grenzüberschreitenden Rundwanderweg am European Green Belt.
Wo einst der Eiserne Vorhang Tschechien und Österreich trennte, arbeiten heute die Nationalparks Thayatal und Podyjí eng zusammen, um die vielfältige Natur des Thayatals bestmöglich zu schützen. Die neue Hängebrücke über die Thaya ist sichtbares Symbol dieser guten Zusammenarbeit. Für Besucher beider Länder ist sie ein Ort der Begegnung, das Schutzgebiet wird durch den neuen Rundweg noch mehr zum grenzenlosen Wanderparadies.
Das Thayatal bei Hardegg war lange Zeit durch den Eisernen Vorhang geprägt. Nach der Grenzöffnung wurde die eindrucksvolle Flusslandschaft zum grenzüberschreitenden Nationalpark und zu einer besonderen Perle am European Green Belt. Seither darf sich die Natur frei entwickeln und bleibt hier weitgehend ohne menschliche Eingriffe.
„In einer Zeit, in der immer mehr Grenzzäune und Mauern errichtet werden, möchten wir zeigen, wie wichtig es ist, aufeinander zuzugehen und Grenzen zu überbrücken.“, betont Nationalpark-Thayatal-Direktor Christian Übl bei der Eröffnung.
Der neue Wanderweg führt von Hardegg ausgehend über zwei Aussichtspunkte mit eindrucksvollen Ausblicken ins Thayatal zum „Einsiedler“. Dabei handelt es sich um eine hohe Felswand am Rand einer Wiese direkt neben der Thaya, in der in ca. 8 m Höhe eine Felsbehausung zu erkennen ist. Die Sage berichtet, dass hier zur Zeit der Kreuzzüge ein Einsiedler gewohnt hat. Bereits der Weg zur Brücke ist ein eindrucksvoll und führt über zwei Aussichtspunkte, die eindrucksvolle Ausblicke auf die Stadt und Burg Hardegg und die Tallandschaft der Thaya bieten. Auf der Einsiedlerwiese laden die Wiese und der flache Thayazugang zum Verweilen und zum Entspannen am Flussufer ein. Hier ist eine Naturerlebniszone ausgewiesen, bei der Kinder sogar im Wasser spielen können. Über die neu errichtete Brücke geht es anschließend hinüber auf die tschechische Seite und flussaufwärts zurück nach Hardegg.
Der Start ist aber auch beim Nationalparkhaus möglich. Der Weg führt ohne Anstiege über den Wildkatzenwanderweg (auch für geländegängige Kinderwagen geeignet) oder über die beiden Aussichtspunkte hinunter zur Einsiedlerwiese bei der Thaya. Auf der tschechischen Seite folgt man wieder dem Weg am Rand der Wiese nach Hardegg. Auf beiden Seiten der Thaya ist der Rundweg als Einsiedlerweg (Nr. 2) mit blauer Markierung gekennzeichnet. Tipp: Im ehemaligen Zollhaus auf tschechischer Seite gibt es während der Saison immer wieder interessante Ausstellungen zu besichtigen, im österreichischen Zollhaus gibt eine kleine, eindrucksvolle Schau die Geschichte der Thayabrücke wieder. Von Hardegg aus gelangt man vom Uhrturm bei der Burg über den Kirchensteig wieder hinauf zum Nationalparkhaus.