Lynx lynx und Felis silvestris – die „Wilden Katzen“ Österreichs zum Tag des Waldes

Mit dem Luchs und der Wildkatze beherbergt Österreich zwei waldgebundene Tierarten, die nach langer Zeit wieder heimisch geworden sind. Zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März weisen der Naturschutzbund und die Österreichischen Bundesforste einmal mehr auf die Schutzbedürftigkeit der Waldkatzen hin. Strukturreiche, vernetzte Wälder sind die wichtigste Voraussetzung für deren Überleben.

© Science Vision

Wald als Lebensraum
Die „Wilden Katzen“ Österreichs vereint mehr, als man auf den ersten Blick denken mag: Die beiden Arten waren lange Zeit bei uns heimisch, sind aber aufgrund von Lebensraumverlust und direkter Verfolgung im 20. Jahrhundert aus unseren Wäldern verschwunden. Dank großer Waldflächen bietet Österreich den beiden Katzenarten aber viel geeigneten Lebensraum, der ihnen mit entsprechenden Maßnahmen zu einer erfolgreichen Rückkehr verhelfen kann. Österreichs größter Waldbesitzer, die Österreichischen Bundesforste, setzen auf eine naturnahe Waldbewirtschaftung und schaffen in ihren Wäldern mehr passenden Lebensraum für gefährdete Arten. Besonders wohl fühlt sich zum Beispiel die Wildkatze in reich strukturierten und naturnahen Laub- und Mischwäldern, die ausreichend Versteckmöglichkeiten und Platz für die Mäusejagd bieten.

Akut bedroht bis offiziell ausgestorben
Während der Luchs in der Roten Liste Österreichs aktuell als stark gefährdet eingestuft ist und ohne aktive Maßnahmen erneut auszusterben droht, gilt der Status der Europäischen Wildkatze bis heute als regional ausgestorben bzw. verschollen. Seit 2009 sammelt deshalb die beim Naturschutzbund Österreich angesiedelte Koordinations- und Meldestelle Wildkatze alle Sichtungen. „Der Nachweis von sechs Wildkatzen-Individuen im Zuge eines Kooperationsprojektes mit den Bundesforsten 2020 in der Wachau hat uns einen großen Schritt weitergebracht“, so Ingrid Hagenstein, Leiterin der Koordinationsstelle und der Plattform Wildkatze*. „Das lässt nämlich den Schluss zu, dass es dort auch Nachwuchs gibt.“ Solche Nachweise sind wichtig, um zu erwirken, dass der Status der Wildkatze in Österreich verbessert wird und Maßnahmen zu ihrem Schutz umgesetzt werden können.

© Josef Limberger

Zukunft bleibt ungewiss
Drei weitere Wildkatzen-Nachweise Anfang des Jahres bestärken die Plattform Wildkatze einmal mehr in ihrem Tun. Waren es im Nationalpark Thayatal und in Dellach im Kärntner Drautal (auf über 1.100 m Seehöhe!) Fotofallenbilder, so handelt es sich bei dem dritten Nachweis um eine überfahrene Wildkatze im steirischen Preding. Da dieser Nachweis eines über sechs Kilogramm schweren Kuders seit 2008 bzw. 2012 der erste für die Steiermark ist, hat er besondere Bedeutung. Denn gerade wegen des verstreuten Vorkommens in Österreich ist jeder Nachweis eine Erfolgsmeldung – und führt in weiterer Folge zu mehr Wissen über Verbreitung und Bestand. Auch der Luchs ist bisher nur in einzelnen, voneinander getrennten Vorkommen bei uns zu Hause. Für ein langfristiges Überleben müssen Wildtierkorridore gesichert und die Populationen zusammengeführt werden. Auch gilt es, die Verluste durch illegale Verfolgung zu reduzieren. Mit beherztem Einsatz können unsere Wälder den heimlichen Jägerinnen wieder ein dauerhaftes Zuhause bieten. Bundesforste und Naturschutzbund setzen sich gemeinsam für Luchs und Wildkatze ein, damit ihre Rückkehr zur Erfolgsgeschichte wird.

 

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