Klima und Biodiversität schützen, Hochwasser vorbeugen.

Stellungnahme und Handlungsoptionen zur Revitalisierung von Mooren und Auen (D)

Die Deutsche Akademie der Wissenschaften Leopoldina drängt dazu, schnell das Wasser in trockengelegte Moore und vom Flusslauf getrennte Auen zurückzuholen – und erklärt auch gleich, wie das gelingen kann:

Naturnahe Moore und Auen schützen als Kohlenstoffspeicher das Klima. Durch ihren Wasserrückhalt puffern sie Hochwasser- und Trockenperioden ab. Nicht zuletzt sichern sie Lebensräume für gefährdete Arten. In Deutschland sind jedoch rund 94 Prozent der Moore trockengelegt sowie nahezu alle Überflutungsgebiete (Auen) von den Flüssen abgeschnitten. Die Stellungnahme „Klima – Wasserhaushalt – Biodiversität: Für eine integrierende Nutzung von Mooren und Auen“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina betont die Notwendigkeit der Wiedervernässung von Mooren und der Renaturierung von Auen. Sie zeigt Handlungsoptionen auf, um die nationalen und internationalen Verpflichtungen im Klima-, Gewässer- und Biodiversitätsschutz zu erreichen und diese Flächen trotzdem wirtschaftlich nutzen zu können.

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© Wolfgang Schruf

Moore und Auen sind in Deutschland Landschaften, die durch die Industrialisierung stark verändert wurden. Ihr derzeitiger Zustand ist schlecht. Aus den zu weit über 90 Prozent entwässerten Mooren, die vor allem in landwirtschaftlicher Nutzung sind und einer Fläche des Bundeslands Sachsen entsprechen, entweichen große Mengen CO₂. Nahezu alle Auen, also ehemalige Überflutungsgebiete entlang der Flüsse, sind für Landwirtschaft, Schifffahrt und Siedlungswachstum eingedeicht und vom Fluss abgetrennt worden. Sie haben dadurch viele ursprüngliche Fähigkeiten verloren, etwa Hochwasser abzupuffern oder die Wasserqualität und das lokale Klima zu verbessern. In Zeiten der großen Umweltkrisen sind diese Eigenschaften jedoch wichtiger denn je. Beide Landschaftstypen können in einem renaturierten Zustand entscheidende sogenannte natürliche Dienstleistungen zu Klima- und Biodiversitätskrise beitragen.

Zum Thema ist auch das Dossier „Vom Wandel nasser Landschaften” erschienen.

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