Auenschutz und Erhaltung der Lobau

eines der Schwerpunktthemen anlässlich 111 Jahre Naturschutzbund

© Adolf Schatten

Auen als Lebensadern der Landschaft zu schützen und sichern sowie sie zu erweitern und ökologisch zu verbessern, sind zentrale Handlungsfelder des Naturschutzes.

In der Wiener Lobau zeigt sich diese Herausforderung besonders: Sie ist zwar Teil des Nationalparks Donauauen, leidet aber seit Jahrzehnten unter immer dramatischerem Wasserverlust. Auengewässer verlanden, das Grundwasser geht zurück. Die austrocknende Landschaft lässt auch die Artenvielfalt schwinden.

Bei einer Exkursion an die Donau und zur Lobau am 15. Juni im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu 111 Jahre Naturschutzbund konnte die Notwendigkeit einer Verbindung von Wasser und Au veranschaulicht und damit ein zentrales Thema der Ramsar Konvention berührt werden.

Die als Pressefahrt organisierte Exkursion mit den Stationen Orth an der Donau und Schönau an der Donau bot zum einen Einblick in die Problematik der zunehmenden Entkoppelung der Flüsse von ihrem Umland. Der Starkregen der vorangegangenen Tage hatte zwar den Wasserstand vorübergehend ansteigen lassen, dennoch konnten die Folgen der menschlichen Eingriffe in das System Au deutlich gezeigt werden: Die Begradigung der Donau beim sogenannten Wiener Durchstich und der Bau des Marchfeldschutzdammes haben die einst überfluteten Auen zu Grundwasserauen und die Seitenarme der Donau zu stark verlandenden Stillgewässern werden lassen.

Zum anderen vermittelte die Exkursion sehr anschaulich die Erfordernis eines adaptiv angelegten Gewässermanagements sowie großzügiger Renaturierungsmaßnahmen. Außerdem konnte gezeigt werden, dass aus ökologischer und naturschutzfachlicher Sicht eine möglichst rasche Dotation der verlandenden Unteren Lobau wichtig ist, um diese als lebendigen, dynamischen und artenreichen Lebensraum zu erhalten.

Insgesamt konnte den Teilnehmenden an dieser Exkursion veranschaulicht werden, dass es für die Lobau sowie für alle weiteren Auenlandschaften Österreichs einen zukunftsorientierten Auenschutz mit Strategie braucht, der sich am Leitbild naturnaher, funktionsfähiger Auen- und Feuchtgebiete unter dem Schirm der Ramsar-Konvention orientiert. Dafür sind übergeordnete Leitlinien sowie ein gesamtheitliches Auenmanagement, das Konzepte zu Gewässerentwicklung und Risikomanagement miteinbezieht, notwendig. Zur Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen von Auenlandschaften müssen jedoch dringend Bundes- und Landesmittel aufgestockt und entsprechende Fonds und EU-Förderprogramme langfristig eingesetzt werden.

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