Wildbienenrat-Vollversammlung 2023

Im November fand in Linz die Vollversammlung des Österr. Wildbienenrats statt. Mehr als 40 Teilnehmer*innen aus Österreich und Deutschland nutzten die Gelegenheit, sich zu treffen, auszutauschen, fachzusimpeln und Pläne zu schmieden

Nach einem beeindruckenden Bericht über die umfangreichen Aktivitäten im letzten Jahr  – von Stellungnahmen, Beratungen und Interventionen über Veranstaltungen und Kurse bis zu Fachartikeln, aktuellen Projekten und Öffentlichkeitsarbeit – stand die Präsentation von Postern zu Forschungsarbeiten des Wildbienenrats und einzelner Mitglieder auf dem Programm, u.a.

  • Status quo beim Österreichischen Wildbienenmonitoring
  • Förderung und Erfassung von Wildbienen in der Agrarlandschaft – Ergebnisse des BienABest-Projekts
  • Wandlung der Hummelfauna im Kleinwalsertal in Vorarlberg
  • Vergleich historischer und rezenter Daten zu Wiener Wildbienen
  • Blütenbesucher am Staudenbeet im Stadtgebiet Wiens
  • Rote Liste der Hummeln Österreichs


Schon traditionell wurde wieder der bedeutendsten Wildbienenfund des letzten Jahres prämiert. Die Auszeichnung sicherte sich schon zum zweitenmal an Karim Stohriegl für den Erstnachweis der Herbstzeitlosen-Sandbiene (Andrena pellucens) in Österreich. Die sensationelle Entdeckung von gleich vier Exemplaren gelang auf Flächen des Naturschutzbundes in der Südsteiermark, direkt am Grünen Band Europas. Erstmals wurde auch ein „Rekordpreis“ vergeben: Für „den höchsten Hummelfund in der Geschichte Österreichs“, den Nachweis der Nordischen Hummel (Bombus monticola) auf 3.187 m am Kleinen Isidor im Ötztal erhielt das Team um Bernhard Schneller einen Sonderpreis.

Weiterer Höhepunkt des Nachmittags war das spannende Referat Sebastian Hopfenmüller zum Thema "Feldbestimmung von Wildbienen“, in dem er über Möglichkeiten, Grenzen und Erfahrungen berichtete. Der deutsche Wildbienenforscher präsentierte Arten, die „gerne“ verwechselt werden, und beschrieb auch so manche Tücken, die bei der Bestimmung im Freiland warten. Ganz viel Erfahrung sammeln und vor allem „im Zweifelsfall doch mitnehmen und nachbestimmen“, so sein Ratschlag an die gespannte Zuhörerschaft.

Zum Schluss ging man der Frage nach, worauf das Expert*innengremium verstärkt seinen Fokus legen sollte. Bei der Mitgliederbefragung kristallisierten sich rasch „Interne Fortbildung“ (von Spezialkursen bis zu gemeinsamen Exkursionen) sowie „Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung“ als die zwei zentrale Handlungsfelder heraus, um die man sich im Jahr 2024 vor allem annehmen will.

Vielen Dank an Schlossmuseum und Biozentrum für die Gastfreundschaft und Unterstützung. Wir kommen gerne wieder!

© S. Wanzenböck und L. Fuxjäger

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