Spezialisten: Ohne den richtigen Partner kein Überleben

Viele Wildbienenarten brauchen ganz bestimmte Pflanzen als Nahrung

Zahlreiche Wildbienenarten sind hochspezialisiert und brauchen bestimmte Pflanzentypen, um zu überleben. Bei einigen muss es sogar eine einzige Pflanzenart sein.

© Walter Wallner

Ein Beispiel für diese „oligolektischen“ Bienen ist die Natternkopf-Mauerbiene (Osmia adunca), deren Weibchen nur am Natternkopf Pollen sammeln. In Mitteleuropa ist diese Bienenart ausschließlich auf den Gemeinen Natternkopf (Echium vulgare) angewiesen. Andere oligolektische Bienenarten haben immerhin mehrere Pflanzenarten einer Gattung zur Auswahl: So brauchen beispielsweise mehrere Scherenbienenarten und eine Sägehornbiene Glockenblumen und eine Maskenbiene benötigt Reseda zum Überleben.

Diese dringend benötigten Pflanzen sind für die hochspezialisierten Wildbienen aber oft nur noch schwer zu finden. Bunte Blumenwiesen in der Natur werden immer seltener und in vielen Gärten haben Wildpflanzen kaum noch Platz. Es dominieren Kulturpflanzen, gezüchtete „Sorten“ die zum Teil weder Pollen noch Nektar bieten, oder Pflanzen aus anderen Regionen der Erde. Oft werden die gut angepassten Wildpflanzen akribisch entfernt – mit ihnen verschwinden auch die so wichtigen Bestäuber aus den Gärten.

Naturschutzbund-Tipp: Heimische Pflanzen pflanzen!

Deshalb der Tipp des Naturschutzbundes: Fördern Sie zumindest in einem Teil Ihres Gartens oder am Balkon die „guten alten“ Pflanzen, die man früher nicht nur in der Natur, sondern auch in Bauerngärten fand: Glockenblumen, Habichtskraut, Astern, Natternkopf, Disteln, Schafgarben etc.

Als Gärtner haben wir es in der Hand, wie viel Vielfalt wir auf unserem eigenen Stück Natur ermöglichen. Wenn wir mit der Natur gärtnern und heimische Arten fördern, dann werden wir mit einer bunten Vielfalt an Pflanzen und Tieren rund um uns belohnt, spannende Naturbeobachtungen inklusive.

30.04.2020

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