Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Bienen und Bauern retten“ hat vor einem Jahr über eine Million Unterschriften gesammelt und wurde nun von der EU-Kommission offiziell für gültig erklärt. Jetzt müssen sich die EU-Institutionen mit den Forderungen dieser Initiative auseinandersetzen: ein Verbot synthetischer Pestizide in Europa bis 2035, Maßnahmen zur Erholung der Biodiversität sowie die Unterstützung der Bauern bei der Umstellung auf naturverträgliche Anbaumethoden.
Der Erfolg dieser Bürgerinitiative macht deutlich, dass die Menschen in Europa den Einsatz von Pestiziden einschränken und die Biodiversität in Europa wiederherstellen wollen. Über eine Million Unterschriften setzen ein klares Zeichen für die Agrarwende – für eine umweltverträgliche Landwirtschaft mit der Bienen und Menschen gut leben können.
Die Initiator*innen werden nun zu einem ersten Gespräch mit der Europäischen Kommission eingeladen, zu den Forderungen der EBI wird es auch eine öffentliche Anhörung im Europäischen Parlament geben. „Wir werden bei der Anhörung deutlich machen, warum die bisherigen Pläne der EU zur Pestizidreduktion viel zu kurz greifen“, betont das Umweltinstitut München als einer der Organisatoren. „Die geplante Halbierung des Einsatzes von Ackergiften bis 2030 ist zwar ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Um das dramatische Insektensterben wirklich aufzuhalten, ist aber der komplette Ausstieg aus der Nutzung chemisch-synthetischer Pestizide nötig.“
Hintergrund zum EBI-Erfolg
„Bienen und Bauern retten“ ist die siebte erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative. In 10 Ländern wurde die Mindestschwelle der erforderlichen Unterschriften sogar überschritten. Schlussendlich konnten 1.054.973 Unterschriften (89 %) als gültig gewertet werden. Die offiziellen Ergebnisse können auf der Website der Europäischen Kommission eingesehen werden.
„Bienen und Bauern retten“ wurde von Générations Futures (Frankreich), GLOBAL 2000 (Österreich), Romapis (Rumänien), dem Umweltinstitut München (Deutschland) und den europäischen Organisationen Beelife, Friends of the Earth Europe, PAN Europe und Slow Food International organisiert. Neben dem Naturschutzbund haben 200 Organisationen aus allen Ländern der EU die Initiative unterstützt und Unterschriften gesammelt. In Österreich haben neben dem Naturschutzbund folgende Organisationen die EBI tatkräftig unterstützt: ARGE Schöpfungsverantwortung, Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt, Biene Österreich, GLOBAL 2000, Österreichische Berg- und Kleinbäuerinnen Vereinigung, Österreichischer Erwerbsimkerverband und Vier Pfoten.