Das war der Praxistag NaturTherapieGarten in Hartheim

Im Institut Hartheim wird seit vielen Jahren mit beeinträchtigten Menschen mit und für die Natur gearbeitet, gelernt, erlebt, gefühlt, begriffen, betastet, gespürt… Am 10. Oktober 2017 konnten sich die Teilnehmer des Praxistages selbst davon ein Bild machen, wie diese Überzeugung in die Praxis umgesetzt wird. Nach der Begrüßung durch die agogische Geschäftsführerin des Instituts Hartheim, Frau Mag.a Sandra Wiesinger, stand der Vormittag im Zeichen der Besichtigung des Therapiegartens und der Wildpflanzengärtnerei, in der seit mittlerweile zwölf Jahren Pflanzen aus regionalen Herkünften produziert werden. Dabei wurden wir von zwei betreuten Personen im Rollstuhl begleitet. Wer wollte, konnte in einem Leih-Rollstuhl das Gelände aus der Rolli-Perspektive wahrnehmen, konnte erspüren, wie sich unterschiedliche Oberflächen und Neigungsverhältnisse anfühlen.

Alle Fotos © E. Kals – Büro Kumpfmüller

Aus den Trockenmauern, mit denen der Hang terrassiert wurde, wachsen vielfältige „Mauerblümchen“ und haben sich im Laufe der letzten Jahre auf die Wege zwischen den unterfahrbaren Hochbeeten ausgebreitet, die speziell für dieses Projekt maßangefertigt wurden. Über 90 Prozent der Flächen im Therapiegarten sind unversiegelt und lassen den Bewuchs durch trockenheitsangepasste Pflanzenarten zu. Der Naturteich kann von einem Holzdeck aus „hautnah“ erlebt werden. Eine besondere Attraktion ist der Rollstuhlpfad durch ein 20 Jahre altes Gebüsch aus Wildsträuchern, der auch Menschen im Rollstuhl ein Eintauchen in die Natur ermöglicht. Das gesamte Gelände ist jederzeit für alle Besucher frei zugänglich – ein gelebter Ausdruck des Prinzips der Inklusion, das seit einigen Jahren im Bereich der Behindertenbetreuung groß geschrieben wird.

Die Impulsvorträge von Markus Kumpfmüller und Andreas Kerbler am Nachmittag fassten den aktuellen Stand der Erfahrungen zu den Themen Gartentherapie und Planung von behindertengerechten Freiräumen zusammen. Eine abschließende Bilderpräsentation bot den TeilnehmerInnen Einblicke in die Entwicklung, den Alltag und die jahreszeitlichen Veränderungen des Therapiegartens seit seiner Umgestaltung im Jahre 2012. – siehe Bildershow

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