Wie Wildbienen uns und wie wir ihnen helfen können

Weltbienentag ist Wildbienentag

Am 20. Mai ist Weltbienentag: Schon fast traditionell rücken deshalb der Österreichische Wildbienenrat und der Naturschutzbund die Bedeutung der Wildbienen in den Fokus. Wildbienen sind keine, wie der Name suggerieren könnte, abtrünnigen Honigbienen, sondern deren wildlebende nahe Verwandtschaft. Sie spielen eine entscheidende Rolle für die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen, doch ihr Fortbestand ist zunehmend bedroht.

© Johann Neumayer

Einsam oder gemeinsam? In Österreich gibt es mehr als 700 Wildbienenarten, darunter auch 45 Hummelarten. Zu den Wildbienen gehören beispielsweise die Mauer-, die Sand-, Pelz- oder Maskenbienen. Im Gegensatz zu den Honigbienen gründen die meisten keinen Staat. Viele Arten sind hochspezialisiert: Manche sammeln Pollen nur von bestimmten Pflanzenarten und sind auf besondere Nistplatzbedingungen angewiesen. Ihr Lebensraum schrumpft jedoch drastisch und damit schrumpfen auch ihre Bestände.

Bienen haben‘s schwer. Wildbienen leiden ebenso wie Honigbienen unter Nahrungsmangel, zusätzlich fehlen oft die passenden Nistplätze in ausreichender Nähe. Für die kleinsten Arten sollten Nist- und Nahrungsangebot nur 100 bis 200 Meter auseinander liegen, damit die meist nur wenige Millimeter großen Tiere die Wege bewältigen können. Unsere Gärten und die Kulturlandschaft sind aber zunehmend ‘aufgeräumt‘. Blühende Wiesen, Bäume, Hecken und Raine fehlen, Gärten und Balkone werden häufig mit Zierpflanzen geschmückt, die keine Nahrung für Bienen enthalten. So kann man den Bienen helfen:

  • Vielfältige Blühflächen schaffen: heimische Blumen, Stauden und Wildkräuter ansetzen, um das Nahrungsangebot zu verbessern. Wildbienen lieben Pflanzen mit wenig Pflegebedarf wie Platterbsen, Glockenblumen und praktisch alle Gewürzkräuter oder Obstbäume.
  • Nistmöglichkeiten bieten: Platz für offene Bodenstellen, Totholz oder Pflanzenstängel lassen, damit Wildbienen geeignete Nistplätze finden können.
  • Keine chemischen Spritzmittel – drinnen und draußen: Insektizide und Pestizide dezimieren nicht nur Schädlinge, sondern auch Wildbienen und andere Nützlinge.
  • Bewusst konsumieren: Produkte aus bienenfreundlicherer biologischer Landwirtschaft kaufen und Initiativen für naturnahe Bewirtschaftungsmethoden unterstützen.
  • Aufklärung und Engagement: Sich über Wildbienen informieren und für ihren Schutz einsetzen, z. B. durch die Teilnahme an Exkursionen oder Biotop-Pflegeeinsätzen.


Veranstaltungstipp fürs Wochenende:
Am Wochenende gibt’s die Gelegenheit, die Wildbienen-Vielfalt zu erleben: Anlässlich des Weltbienentags laden Expertinnen und Experten des Wildbienenrats am Freitag, 23. Mai, zu „Mörtelbiene & Co“ auf den Salzburger Mönchsberg. Ebenfalls am Freitag kann man beim Bestimmungskurs in Wien die heimischen Hummeln besser kennenlernen. Am Sonntag 25. Mai gibt’s dann in Dornbirn die zweite Möglichkeit dazu: Hier geht’s zu den Hummelbestimmungskursen.

Der Österreichische Wildbienenrat ist ein Zusammenschluss von Expertinnen und Experten für Wildbienen, Insekten, Bestäubungsökologie und Biodiversität. Seit seiner Gründung 2019 arbeitet er eng mit dem Naturschutzbund Österreich zusammen. Weitere Informationen dazu gibt’s HIER.

13.05.2025

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