Am 2.2. ist Internationaler Weltfeuchtgebietstag, heuer unter dem Motto „Feuchtgebiete für Katastrophenvorsorge“. Aus diesem Anlass weist der Naturschutzbund auf die Bedeutung der Auen als Retentionsräume und auf den dringenden Handlungsbedarf hin: Hochwässer treten immer öfter auf und haben immer dramatischere Auswirkungen. Die österreichische Auenstrategie 2020+, an der u.a. der Naturschutzbund mitgearbeitet hat und die 2015 beschlossen wurde, hat eindeutige Ziele formuliert. Vordringlich ist es demnach, Auen zu erhalten, die noch vorhandenen Retentions- und Überflutungsflächen zu sichern und neue zu schaffen.
Hochwasserschutz beginnt nicht erst in den vom Hochwasser bedrohten Gebieten, sondern bereits in den Oberläufen der Gewässer und im Alpenvorland. Dort waren ursprünglich Bäche und Flüsse mit zahlreichen Verzweigungen und Kiesbänken anzutreffen. Die „Auen“ nahmen in diesen Bereichen häufig den ganzen Talboden ein, dementsprechend waren sie auch regelmäßig überflutet. Durch die Verbauung der Flüsse sind Überflutungsräume im Oberlauf größtenteils verschwunden. Das Hochwasser gelangt heute um ein Vielfaches beschleunigt durch begradigte Gerinne rasch in die dichter besiedelten Mittelläufe, wo es immer wieder zu besonders gefährlichen Situationen kommt.
In den Mittel- und Unterläufen der Flüsse befinden sich die größten Auen, die bei abnehmendem Gefälle auch über die größten Rückhaltemöglichkeiten verfügen. Hier wird die Rückhaltewirkung durch die Abtrennung der Au vom Fluss, reduziert. „Gegen Hochwasser wie an der Donau im Juni 2013, die relativ langsam auflaufen und abfallen, ist letztendlich nur ein sehr großer Retentionsraum ein wirksamer Schutz. Daher muss es eine Planung geben, die die Einzugsgebiete einbezieht und schon in den Oberläufen der Nebenflüsse beginnt. Auch alle noch verfügbaren sowie potenziellen Hochwasser-Rückhalteräume müssen unter Einhaltung der Anforderungen des Naturschutzes einbezogen werden“, appelliert Naturschutzbund-Präsident Roman Türk.
Der Naturschutzbund appelliert daher im Sinne der Auenstrategie, sich (weiter) bestmöglich für die Erhaltung und Entwicklung unserer Auen einzusetzen: