Weltbodentag am 5. Dezember 2016

Europäische Bürgerinitiative hat Unterschriftensammlung zum Schutz des Bodens gestartet

Der Naturschutzbund unterstützt als eine von europaweit über 400 Organisationen die Europäische Bürgerinitiative zum Schutz des Bodens. Bis September 2017 müssen hierzu mindestens 1 Million Unterschriften aus allen EU-Mitgliedsstaaten gesammelt werden. „Natürliche Böden sind die Lebensgrundlage für uns Menschen. Sie sorgen für unsere Ernährung und sauberes Trinkwasser. Daher muss der Bodenschutz viel stärker ins Zentrum der politischen Aufmerksamkeit rücken“, fordert Naturschutzbund-Präsident Roman Türk.

In Österreich wird pro Tag Boden mit einer Fläche von  mehr als 16 ha verbaut, damit befinden wir uns im negativen Spitzenfeld Europas. Bei der Straßenlänge ist Österreich mit 15 m pro Kopf absoluter „Spitzenreiter“ im Bodenverbrauch. Auch unsere Agrarflächen werden immer weniger: 0,5 Prozent davon werden jährlich verbaut, in Deutschland und der Schweiz ist es nur halb so viel. Zwischen 1961 und 2012 hat Österreich damit bereits ein Drittel seiner Agrarflächen verloren.

Das Österreichische Reduktionsziel der Strategie für nachhaltige Entwicklung ist ein max. Bodenverbrauch von 2,5 ha pro Tag, davon sind wir derzeit noch meilenweit entfernt.

Der Naturschutzbund nimmt den Internationalen Tag des Bodens am 5. Dezember 2016 zum Anlass, für die kürzlich gestartete Europäische Bürgerinitiative zum Schutz des Bodens zu werben.

Wichtigste Ziele der Bürgerinitiative sind:

• Anerkennung des Bodens als gemeinsames Gut, das auf EU-Ebene geschützt werden muss. Natürliche Böden sind Basis für ein funktionierendes Ökosystem. Der menschliche Wohlstand basiert auf gesunden Böden.
• Entwicklung eines spezifischen und verpflichtenden Rechtsrahmens, um Böden vor den größten Gefahren zu schützen: Erosion, Versiegelung, Verlust an organischer Substanz und an Artenvielfalt sowie Verseuchung.
• Angemessene Erfassung und Senkung von Treibhausgasemissionen aus Land- und Forstwirtschaft.