vielfaltleben-Champions, das sind jene Institutionen, die sich für den Erhalt der Natur einsetzen und dies auch an künftige Generationen vermitteln. Der Naturschutzbund zeichnet deshalb alle zwei Jahre gemeinsam mit Umweltministerium und Gemeindebund den vielfaltleben-Champion aus: Gesucht war diesmal die Vielfalts-Volksschule in Österreich mit dem größten Einsatz für die Artenvielfalt.
Eingereicht werden konnten vielfältige Aktionen: vom Anlegen von Kräuterspiralen und Blumenwiesen im Schulgarten über Müllsammelaktionen und Theateraufführungen bis hin zu Artenschutz-Schwerpunkten im Unterricht. Der Vielfalt waren keine Grenzen gesetzt.Eine fachkundige Jury, bestehend aus LehrerInnen, VertreterInnen des Umweltministeriums sowie ExpertInnen des Naturschutzbundes wählte die interessantesten Projekte aus.
Insgesamt wurden 83 Projekte beim vielfaltleben Gemeinde-Champion Wettbewerb eingereicht.
Das Projekt erstreckt sich über mehrere Jahre. Ziel ist es, den Kindern Natur-erleben-Leben näher zu bringen und gleichzeitig einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten. Eingebettet ist das Projekt in mehrere kleine Teilprojekte bzw. Teilziele, die Jahr für Jahr ausgeführt und erreicht werden sollen.
Der erste Teil war ein 5-tägiges Wasserprojekt (3 Tage Indoor, 2 Tage Outdoor), das mit der Wasserschule des Nationalparks Hohe Tauern durchgeführt wurde. Die Fragestellung lautete: Wer wohnt Wo? Das Leben der Tiere und Pflanzen in fließenden und stehenden Gewässern wurde erforscht, Tiere und Pflanzen gesucht und gefunden, bestimmt und ihre Lebensweise ergründet. Die Örtlichkeiten, an denen geforscht wurde, liegen innerhalb des Gemeindegebietes und können von allen Kindern zu Fuß erreicht werden. Der Lebensraum der Wassertiere, „die Wohnungen" wurden als schützenswerter und behutsam zu nutzender Raum erfahren. Alle gefangenen Tiere wurden selbstverständlich wieder an den Stellen freigelassen, an denen sie gefunden worden waren. Um dieses Wissen und die neuen Erfahrungen zu festigen, gab es auch noch einen Wassertag im Nationalpark Hohe Tauern, um Lebensbedingungen, Tiere und Pflanzen in höheren Berglagen mit jenen zu Hause zu vergleichen. Dabei gab es Unterstützung vom BIOS Zentrum in Mallnitz. In Plakaten stellte die VS Micheldorf das Projekt aus und publizierte es auch auf der Homepage der Schule. Weiters hielten die Schüler die Ergebnisse der Forschungen in einer Wassermappe fest und schrieben Geschichten für ein Portfolio.
Die zweite Aktion war es, den kleinen heimischen Höhlenbrütern Nistgelegenheiten zur Verfügung zu stellen. In vielen Stunden auch außerhalb des Unterrichts, in der Freizeit baute jedes Kind seinen eigenen Nistkasten. Teilweise waren auch die Eltern beim Bau mit eingebunden. Das Material bekam die Schule von mehreren Sponsoren kostenlos zur Verfügung gestellt, die dafür auch mit einem Nistkasten belohnt wurden. Insgesamt entstanden 20 Brutgelegenheiten. Im ersten Frühling (2015) waren noch nicht alle Nistkästen belegt, aber bereits im folgenden Frühjahr stand kein Nistkasten mehr leer. Kohlmeise, Tannenmeise, Rotschwanz und Hornisse zählten zu den Bewohnern. Hier wurde die Arbeit in selbst geschriebenen Bauanleitungen verschriftlicht, der Arbeitsvorgang in der Schule auf Plakaten dargestellt, Berichte in der Gemeindezeitung und der Zeitung der Kärntner Jägerschaft veröffentlicht und auf der Homepage den Eltern näher gebracht. In der Schule wurden heimische Vogelarten vorgestellt.
Im Winter 2015/16 wurde das Projekt IMMOBILIE GESUCHT weitergeführt, es wurde mit dem Bau von Insektenhotels begonnen. Die Schüler sammelten zunächst im Wald das erforderliche Füllmaterial: Kiefernzapfen, Holunderstecken, vertrocknetes Schilf, Bambusrohr - das Hartholz brachten die Kinder, denen dies möglich war, von zu Hause mit. Das Material für das "Hotel" selbst erhielt die Schule wieder von Sponsoren aus der Gemeinde. Mit viel Eifer und unter Einsatz aller Kräfte schliffen die Kinder die Bauteile, bohrten, schraubten, arbeiteten mit den verschiedensten Geräten. Nach langem Nachfüllen und wieder und wieder Nachfüllen konnten die Insektenhotels nach Hause gebracht werden. Für die Eltern vervielfältigte die Schule Informationsmaterial über die zu erwartenden Hotelgäste sowie die optimale Anbringung des Insektenhotels. Im Sachunterricht wurden Insekten thematisiert. Ihre unterschiedlichen Lebensweisen, Entwicklungsstadien, der Nutzen und der Schaden für den Menschen besprochen.
2. Preis ex aequo VS Dornbirn Haselstauden:
Kurzinfo: Die Volksschule Dornbirn Haselstauden verfügte bereits über einen kleinen Schulgarten, der durch eine – mit SchülerInnen – sorgfältige Planung neu gestaltet und umgebaut wurde. Neben dem Garten stehen mehrere Grünflächen zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung. Für die Umsetzung des Gartenprojektes konnte der ostseitige Teil der Schule in Anspruch genommen werden. Neben dem Nutzgarten wurde auch ein Schulteich mit geschützten Pflanzen angelegt. Angrenzend wurden in einem Rasenabschnitt neue Wildblumen & Wildkräuter gesät sowie diverse winterharte Blumen gepflanzt. Rund um die Schule steht für die Umsetzung genügend Wiesenfläche zur Verfügung. Zahlreiche Bäume – vom Mammutbaum, über Linden bis hin zu Apfelbäumen – und Sträucher bieten einerseits Schutz und Nahrungsquelle für verschiedene Tiere und andererseits Gaumenfreuden für die SchülerInnen. Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonal, SchülerInnen und Freizeitpädagogen konnte der neue Schulgarten während des Unterrichts, in der Ganztagesklasse und der Mittags- und Nachmittagsbetreuung von der Planung bis zur Durchführung gestaltet werden.
vielfaltleben ist eine Kampagne des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und des | naturschutzbund | Österreich in Kooperation mit birdlife Österreich, UWD und WWF. Gefördert durch Mittel von Bund und EU.