Ungarn durchtrennt das Grüne Band Europas

Naturschutzbund appelliert an Ungarns Botschafter Perényi, den Stacheldraht rückzubauen

Karte des European Green Belts
Karte des European Green Belts

Ungarns unmenschlicher Zaun mitten durch Europa erinnert an die schlimmsten Zeiten des Kalten Kriegs - und er zerreißt auch das European Green Belt.

Ein Grund mehr, ihn schleunigst wieder abzubauen, wozu der Naturschutzbund heute als National Focal Point im Sinne des völker- und naturverbindenden Projekts dringendst aufgerufen hat.

Mit 12.500 km Länge ist es das längste Naturschutzprojekt der Erde, das Grüne Band Europas. 2012 feierte es sein 10-jähriges Bestehen. Anstelle des Eisernen Vorhanges reicht es vom Eismeer Finnlands bis zur Türkei ans Schwarze Meer. „Mit dem klingenbewährten Stacheldrahtzaun zwischen Ungarn und Serbien wird die Grüne Grenze nicht nur dem Menschen verwehrt, sondern auch der europaweite Nord-Süd-Korridor für die freilebende Tierwelt verschlossen“, ärgert sich Österreichs Sprecher für das Grüne Band Johannes Gepp, Vizepräsident des Naturschutzbundes.

Das Grüne Band begann in Deutschland als Erinnerungsmahnmal zur Innerdeutschen Mauer. Kurioserweise wurde die Ausdehnung durch ganz Europa 2002 in Ungarn, an der Ungarischen Seite des Neusiedlersees, geschlossen. Neben Österreich mit 1.218 km am Grünen Band Zentraleuropas folgt bereits Ungarn mit 948 km. Es war Michail Gorbatschow, der die Schirmherrschaft des Grünen Bandes übernahm und es ist nunmehr Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, der es durchtrennt.

© Jürgen Schmidl
© Jürgen Schmidl

Die aktuell oft zitierte „Grüne Grenze“, also auch die Grenze zwischen Ungarn und Serbien ist genauso Bestandteil des Grünen Bandes Europas, wie die Grenze zwischen  Ungarn und Österreich.

Prof. Univ.-Doz. Dr. Johannes Gepp
Tel.: 0664/39 230 48

Präsident / Naturschutzbund Steiermark
Vizepräsident / Naturschutzbund Österreich
National Focal Point Österreich für das Grüne Band Europas

 Brief an die Ungarische Botschaft

 

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