Teichmolch ist Lurch des Monats Juni

Klein aber oho: Der zarte Teichmolch ist in vielen Gewässertypen, darunter auch gerne Gartenteichen, anzutreffen. Er ist ein Überlebenskünstler der Tieflagen und kommt oft in für andere Molcharten nicht geeigneten Habitaten vor. Der Naturschutzbund präsentiert über sein Projekt „Netzwerk Amphibienschutz“ den aparten Freund mit dem markanten Rückenkamm als Lurch des Monats Juni. Schützen kann man ihn, indem man Teichmolch-Fotos auf naturbeobachtung.at teilt.

© Christoph Riegler

Der Teichmolch, Lissotriton vulgaris, besitzt einen auffälligen Rückenkamm, der bei den Männchen ohne Unterbrechung gewellt ist. So kann man Teichmolch-Männchen leicht von Kammmolchen unterscheiden. Im Sommer plantschen Teichmolche liebend gerne in sogenannter „Wassertracht“ in Kleingewässern, im Winter halten sie sich hauptsächlich an Land vorzugsweise in unmittelbarer Gewässernähe auf und tragen ihre „Landtracht“. Die aparten Artgenossen überwintern in Laub- und Asthaufen, Baumstümpfen, Steinhaufen, Höhlen oder Unterschlüpfen von Nagetieren.

Wasser- & Landtracht
An Land sehen die kleinen Molche, die bis zu 10 Jahre alt werden, eher unscheinbar aus: Sie sind braun, teils dunkel gefleckt gefärbt. Die Männchen fallen durch meist klarere rundliche Flecken und orange-roter Unterseite auf, die Weibchen hingegen sind meist heller und haben eine gelbliche Unterseite. Wenn es ans Laichen geht, wandelt sich der Teichmolch und trägt die um einiges auffälligere „Wassertracht“: Dabei erkennt man die Männchen an ihrer grau-braunen Färbung und vor allem an ihrem durchgehenden, gewellten Rückenkamm sowie an den klaren Flecken. Das Highlight ihrer Wassertracht ist wohl die blau und orange gefärbte untere Schwanzkante. Die Teichmolch-Weibchen sehen den Männchen sehr ähnlich, sind nur insgesamt etwas heller und unauffälliger „gekleidet“.

Lieben & (Über-)Leben
Lieblingslebensräume der Teichmolche sind Grünland, Feuchtwiesen, Gärten, Au-, Misch- und Laubwälder – überwiegend in Tieflagen, sprich unter 600 Metern Seehöhe. Sie werden bis zu 11 Zentimeter lang und sind auf der „Roten Liste“ auf „Vorwarnstufe“ eingereiht. Teichmolche wandern ab Mitte März zu ihren Laichgewässern: Männchen bilden nach Ankunft am Laichgewässer Rückensäume aus und wedeln den Weibchen Duftstoffe zu. Bei der Auswahl seiner Laichgewässer ist der Molch durchaus nicht anspruchslos: Sorgfältig ausgewählt werden dabei verschiedenste Stillgewässer, bestenfalls gut besonnt, flach und strukturreich. Zudem sollten die Gewässer seiner Wahl mit ausreichend Vegetation ausgestattet sein. Interessantes Detail: Der Molchlaich will behütet sein. So klebt der Teichmolch seinen wertvollen Laich behutsam auf die Blattunterseite von Wasserpflanzen und faltet – zum Schutz – das Blatt darüber. Zum Glück ist der Teichmolch (noch) nicht sonderlich gefährdet. Trotzdem ist er unbedingt schützenswert. Denn auch er verliert kontinuierlich Lebensraum, übrig gebliebene Aufenthaltsorte sind oftmals verschmutzt, Wanderstrecken gehen durch (Straßen)-Bau verloren, strukturreiche – für den Teichmolch geeignete – Gebiete werden zunehmend weniger und auch Fische sind Feinde, da Laich und Larven der Teichmolche ganz oben auf ihrem Speiseplan stehen. Hier geht’s zum Teichmolch-Steckbrief.

Gemeinsam die gefleckten Kammträger schützen!
Der Naturschutzbund bittet die Bevölkerung, jede Beobachtung von Frosch & Co auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App zu teilen. Jeder einzelne Eintrag trägt zum Amphibienschutz bei! Die Plattform naturbeobachtung.at, über die man ganz einfach zum Naturschutzaktivisten werden kann, ist Herzstück des LE-Projekts "Netzwerk Amphibienschutz": Dieses koordiniert und vernetzt Aktivitäten zum Schutz bedrohter Arten und leistet wertvolle Bewusstseinsbildungsarbeit in der Bevölkerung. Alle aktuellen Informationen und Aktionen zum Schutz von Amphibien finden Sie auf der Projekt-Website.

05.06.2024

Zurück

.