Seltener Streifen-Schneckenspringer gesichtet

Faszinierende Spinnenarten auf naturbeobachtung.at

Wenn es draußen wieder kälter wird, zieht es zuweilen auch unerwartete Gäste ins Warme. Dass dahinter so manch wissenschaftliche Sensation stecken kann, haben nun Citizen Scientists auf naturbeobachtung.at bewiesen. Auf der Onlinemeldeplattform trudeln aktuell jede Menge bedeutsame Beobachtungen und tolle Aufnahmen rund um Achtbeiner ein.

© Asta Fischer

Anfang Oktober wurde im Burgenland ein Exemplar des besonders seltenen und gefährdeten Streifen-Schneckenspringers entdeckt – die Erstmeldung dieser Art auf naturbeobachtung.at! Die vom Aussterben bedrohte Spinne ist sehr wärmeliebend, lebt auf Trockenrasen und nutzt leere Schneckenhäuser als Behausung. In diesem Fall wurde sie vermutlich in einer alten Parfümflasche, die beim Müllsammeln gefunden wurde, ins Haus transportiert.

Ein Erstnachweis für Österreich ist mit einer Meldung von Kochiura aulica, einer Breitstreifenkugelspinnen-Art, in Niederösterreich gelungen. In Teesdorf konnten zwei weibliche Exemplare – eine Spinne mit Kokon, eine weitere auf ihrem Netz – entdeckt werden. „Da sie sich offensichtlich außerhalb ihres natürlichen mediterranen Verbreitungsgebiets im Freiland vermehren konnte, kann sie in Österreich als etabliertes Neozoon betrachtet werden“, so die Spinnenexperten Norbert Milasowszky und Maria Zacherl.

Die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Kräuseljagdspinnen-Art Zoropsis spinimana – besser bekannt als Nosferatu-Spinne – hat sich schon vor rund 20 Jahren in Österreich etabliert. Auch heuer gingen auf naturbeobachtung.at wieder Meldungen zu dieser Art ein. Ihren deutschen Namen verdankt sie der charakteristischen Zeichnung auf dem Vorderkörper, die einem Totenschädel ähnelt.

Besonders zu Herbstbeginn bekommt man eine weitere faszinierende Spinnen-Art wieder öfter zu Gesicht – die Südrussische Tarantel. Diese, für Menschen ungefährliche, Wolfsspinnen-Art lebt als nachaktiver Jäger sehr versteckt, im Herbst beginnt allerdings die Paarungszeit. Sie gilt als eine der größten Spinne Mitteleuropas und ist vom Aussterben bedroht.

Wenn man also einen achtbeinigen Besucher in seiner Wohnung entdeckt, sollte man die Beobachtung am besten mit Foto auf naturbeobachtung.at dokumentieren und die Spinne anschließend – lebend! – vor die Tür setzen.

Plattform naturbeobachtung.at
Beobachtungen von Spinnen auf www.naturbeobachtung.at zu teilen, geht ganz einfach: Foto hochladen, Datum und Fundort bekanntgeben und fertig ist die Meldung. Dabei stehen Fachleute zur Verfügung, die Sichtungen prüfen und Bestimmungshilfe geben. Noch schneller geht das Teilen über die naturbeobachtung.at-App. Die Funddaten können dann für wissenschaftliche Publikationen und fundierte Naturschutzmaßnahmen herangezogen werden.

03.11.2022

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