Krokusse sind im zeitigen Frühjahr eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen und andere bestäubende Insekten. Um diese zu unterstützen, starteten Bienenzuchtvereine das Projekt „Blühende Gemeinde“. Im September konnte es im Rahmen des Bienenschutzfonds von Naturschutzbund und dem Lebensmittelhändler Hofer weitergeführt und erstmals – nach Tirol – auch auf die Steiermark ausgeweitet werden: Rund 400 Kinder aus den obersteirischen Volksschulen Kraubath, Leoben-Seegraben, St. Michael und Traboch sowie den Kindergärten St. Michael, Kraubath und Traboch pflanzen gemeinsam 15.000 Bio-Krokuszwiebeln, die von Hofer zur Verfügung gestellt werden.
Krokusse sind die ersten Blumen, die ihre bunten Blüten bereits öffnen, wenn noch die letzten Schneereste liegen. Damit spenden sie Pollen und Nektar zu einer noch kargen Jahreszeit und sind damit eine besonders wichtige Nahrungspflanze für Insekten im Frühjahr.
Betreut vom Verein KinderGärtnerei, von der Naturschutzbund-Bezirksstelle Leoben und einem Imker der Region Erzbergland wird mit Unterrichtseinheiten in den Schulen und Kindergärten gestartet, bei denen die Kinder in spielerischer Form das Wunder Biene entdecken und erleben können. Im Anschluss daran dürfen sie in jedem Schulgarten, aber auch auf öffentlichen Gemeindeflächen eine Krokuswiese pflanzen. Damit wird die Region Eisenstraße im nächsten Frühjahr so richtig aufblühen und den Honig- und Wildbienen – zu ihnen zählen übrigens auch die Hummeln – das erste Festmahl des Jahres bieten. Die kleinen, bunten Blühwunder vermehren sich in den Folgejahren von selbst und bieten eine Augenweide für alle Naturliebhaberinnen und -liebhaber.
Den „krönenden“ Abschluss des Projektes „Blühende Gemeinde“ bilden von Oktober bis Anfang November eigene „Krokusfeste“, die die Schulen und Gemeinden für ihre Kinder und Eltern organisieren. Dort erhält jedes Schulkind ein Sackerl mit Krokuszwiebeln für den eigenen Garten oder die Blumenkiste. Bei den Festen vermitteln die Kinder den Eltern das Erlernte und zeigen damit, dass jeder ohne großen Aufwand in seinem Umfeld als Bienenfreund aktiv sein kann. So wird Bienen & Co. als wertvollen Gartenhelfern das Überleben erleichtert. Es gibt auch eine kostenlose Infobroschüre, die bei den Projektbetreuern erhältlich ist.
Im Tiroler Zillertal konnten mit Hilfe des Bienenschutzfonds in den letzten beiden Jahren bereits 30.000 Krokuszwiebeln gepflanzt werden, die das Tal im Frühjahr so richtig aufblühen ließen. Im nächsten Jahr soll das Projekt auch in anderen Regionen fortgeführt werden.
Unterstützt wird diese Initiative aus Mitteln des Bienenschutzfonds, den der Lebensmittelhändler Hofer 2013 im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsinitiative „Projekt 2020“ gemeinsam mit dem Naturschutzbund Österreich gegründet hat. Der bisher mit 300.000 Euro dotierte Fonds widmet sich lokalen Bienenschutz-Projekten in ganz Österreich. Im Fokus stehen zwei Aspekte: Die Initiative soll den Menschen die große Bedeutung der Honig- und Wildbienen näher bringen und sie darüber hinaus dazu animieren, selbst für den Bienenschutz aktiv zu werden.
Infos zum Projekt: www.naturschutzbund.at/Projekte/Bienenschutzfonds
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