Samenspende für bunte Blumenwiesen

| naturschutzbund | und Österreichische Bundesforste starten Pilotprojekt zur Mähgutübertragung

© Wolfgang Schruf
© Wolfgang Schruf

Löwenzahn und Hahnenfuß – was noch? Artenreiche Blumenwiesen werden immer seltener. Damit die in unseren Wiesen lebenden Tiere und Pflanzen wieder mehr geeignete Lebensräume vorfinden, muss der Artenverarmung dringend gegengesteuert werden – und zwar am besten mit heimischen Wildpflanzen.

Diese haben sich über Generationen hinweg an die Klima- und Standortbedingungen vor Ort angepasst. Daher sollten Blühmischungen immer regionales Saatgut und kein gebietsfremdes enthalten. Doch Saatgutmischungen aus dem Handel können diesen Anforderungen kaum gerecht werden. Der Naturschutzbund hat deshalb gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) im Rahmen der Initiative NATUR VERBINDET* ein Pilotprojekt zur Mähgutübertragung gestartet. Bunte Blumenwiesen mit ihren lokaltypischen Arten werden dabei zu „Spendern“ für nahe gelegene artenarme Flächen.

Einen alten Baum verpflanzt man nicht. Aber auch Blumensamen bleiben gerne in „ihrer“ Region. Sie haben über Generationen gelernt, mit den Bedingungen vor Ort optimal umzugehen. Daher unterscheidet sich eine Pflanze im Montafon von einer Pflanze in der pannonischen Tiefebene, auch wenn beide zur gleichen Art gehören. Um die Standortbedingungen möglichst gut zu berücksichtigen und damit beste Wuchsergebnisse zu erzielen, haben Expertinnen und Experten von Naturschutzbund und Bundesforsten nun im ÖBf-Nationalparkbetrieb Donau-Auen einen Versuch gestartet, bei dem das Mähgut einer artenreichen Wiese auf einer nahegelegenen artenarmen Fläche  aufgebracht wird. Die Samen gelangen so auf natürlichem Weg in die Erde und können sich zu starken Pflanzen entwickeln.

Die Vorteile dieser Methode:

  • Bessere Anwuchsergebnisse
  • Robustere Pflanzen und weniger Ausfälle; Diese Pflanzen überstehen Stresssituation wie Schädlingsbefall oder extreme Witterungsverhältnisse wesentlich besser.
  • Erhalt und Förderung der Biodiversität
  • Kürzere Transportwege

 

Eine vielfältige und bunte Wiese mit gesunden Pflanzen wird so bereits im nächsten Frühjahr das bisher brachgelegene Feld erblühen lassen und damit Bienen, Hummeln und Co. eine Heimat bieten.

*NATUR VERBINDET ist eine Initiative des Naturschutzbundes, die sich gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten und vielen weiteren Partnern für mehr Blühflächen in der Kulturlandschaft einsetzt. Mehr Informationen zur Kampagne und auch zur Mähgutübertagung gibt’s online auf www.naturverbindet.at.

Rückfragehinweis für Journalisten: MMag. Dr. Johann Neumayer, 0676/87462063

Bild oben: Das nur leicht angetrocknete Gras muss händisch auf der artenarmen Fläche verteilt werden.
Bildautor: Wolfgang Schruf. Die Verwendung des Bildes ist bei Nennung des Bildautors und im Zusammenhang mit Berichten über die Arbeit des Naturschutzbundes honorarfrei.

Weitere Bilder zum Download:

© Gabi Pfundner
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© Wolfgang Schruf
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