Mit seinem unverwechselbaren Stachelkleid zählt der Igel wohl zu den ungewöhnlichsten und gleichzeitig bekanntesten heimischen Wildtierarten. Jetzt im Oktober bereitet er sich auf den Winter vor. Als Unterstützung kann man den eigenen Garten für Igel attraktiv gestalten, indem man abgefallenes Laub liegen lässt, da sich darunter gerne Nahrungstiere des Igels, wie Insekten oder Spinnen, verstecken. Laub- bzw. Reisighaufen bieten zudem ideale Überwinterungsmöglichkeiten. Der Naturschutzbund hat den Igel zum Säugetier des Monats Oktober ernannt.
In Österreich gibt es zwei Arten, den Braunbrustigel, der vor allem in West- und Mitteleuropa anzutreffen ist, und den Nördlichen Weißbrustigel, der hauptsächlich in Osteuropa vorkommt. Die Verbreitungsgebiete beider Arten überlappen sich in einer circa 200 Kilometer breiten Zone, die genau durch Österreich verläuft. Rein äußerlich sind Braunbrust- und Weißbrustigel jedoch kaum zu unterscheiden.
Das auffälligste Merkmal des Igels sind die zwei bis drei Zentimeter langen, hohlen Stacheln, von denen er im Schnitt um die 8.400 besitzt. 240 bis 1.400 Gramm bringt er je nach Alter und Jahreszeit auf die Waage, um gut durch den Winter zu kommen, sollte er etwa 600 bis 700 g Gramm wiegen.
Igel gehören – ebenso wie Spitzmäuse und Maulwurf – zur Ordnung der Insektenfresser. Aber auch Spinnen, Schnecken, Regenwürmer und sogar Schlangen stehen auf ihrem Speiseplan, da sie einerseits durch ihr Stachelkleid vor Bissen gut geschützt und andererseits selbst gegen das Gift der Kreuzotter immun sind.
In der Natur bewohnen Igel bevorzugt Laubwaldränder, Hecken und Feldgehölze. Die stete Intensivierung der Nutzung macht ihnen aber ebenso zu schaffen wie hohes Verkehrsaufkommen, Zerstörung von kleinstrukturierten Lebensräumen und Pestizideinsatz. Ersatzlebensräume findet der Igel zunehmend in Siedlungsbereichen.
BEOBACHTUNGSTIPP: Der Igel ist ein Nachttier und Einzelgänger, der sich in naturnahen Gärten sehr wohl fühlt. Geräuschvolles Rascheln im Laub, Schnaufgeräusche und lautes Schmatzen können seine Anwesenheit verraten. Abends kann man die tierischen Mitbewohner auf Nahrungssuche auch schon einmal zu Gesicht bekommen.
Unter allen Igelbeobachtungs-Meldungen auf naturbeobachtung.at bis 31. Oktober verlost der Naturschutzbund drei Igelhäuser.
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Unsere Säugetiere erleben und erheben
Der Naturschutzbund lädt dazu ein, die heimischen Säugetierarten besser kennenzulernen, sie zu beobachten und auf www.naturbeobachtung.at – bzw. der gleichnamigen App – zu melden. Deshalb stellt er jeden Monat ein Säugetier näher vor und gibt Tipps zu seiner Beobachtung. Die Melder bekommen auf www.naturbeobachtung.at Experten-Hilfe beim Bestimmen der Arten, können sich mit anderen Naturliebhabern austauschen und erfahren Spannendes über unsere heimischen Säugetiere. Gleichzeitig unterstützen sie mit ihren Meldungen die Wissenschaftler bei der Kartierung der Tiere. Schwerpunkt des Projektes ist aktuell in Oberösterreich, dort sollen die gesammelten Beobachtungen auch in den Oberösterreichischen Säugetieratlas einfließen. Es profitieren also alle von diesem Citizen-Science-Projekt!
Das Projekt „Die Säugetiere Oberösterreichs erleben und erheben“ ist eine Initiative von Naturschutzbund Österreich und Naturschutzbund Oberösterreich gemeinsam mit dem Land Oberösterreich & EU (Fördergeber), Biologiezentrum Linz, apodemus OG & KFFÖ (Fachpartner).
30.09.2019