Säugetier des Monats Dezember: die Wildkatze

Die heimliche Jägerin unterwuchsreicher und naturnaher Wälder verschläft für gewöhnlich den Tag in einem hohlen Baumstamm, unter einem Reisighaufen oder in einem anderen geeigneten Versteck. Meist erst mit Sonnenuntergang beginnt die Wildkatze mit der Jagd. Auf ihrem Speisezettel stehen vorwiegend Kleinsäuger, aber auch Vögel oder Kaninchen werden von der geschickten Einzelgängerin erbeutet. Auch wenn sie optisch nur schwer von unseren Stubentigern zu unterscheiden ist, war sie bereits lange vor ihren Verwandten aus Afrika in unseren Wäldern unterwegs.

© Josef Limberger

Die Wildkatze ist eines der seltensten Säugetiere Österreichs. Die Rote Liste führt sie als regional ausgestorben bzw. verschollen. Dennoch gab es seit der Gründung der Wildkatzenmeldestelle im Jahr 2009 immerhin 21 sichere Nachweise. Die meisten davon kommen aus dem nördlichen (Nationalpark Thayatal) und südlichen Waldviertel (Wachau) sowie aus Kärnten. Was schmerzlich fehlt, sind Wildkatzen-Nachweise zur Fortpflanzung hierzulande. Denn nur damit ist es möglich den Gefährdungsstatus zu ändern und nationale Schutzmaßnahmen zu erwirken.

TIPP: Wildkatzensichtungen aus ganz Österreich werden im Rahmen von weiterführenden Erhebungen von der Melde- und Koordinationsstelle Wildkatze des Naturschutzbundes Österreich gesammelt. Meldungen erbeten telefonisch unter 0043 (0)662 64 29 09-13 oder  -17 bzw. per E-Mail an wildkatze@naturschutzbund.at

Wer etwas über die Wildkatze weiß, kann gewinnen
Wer dem Naturschutzbund auf www.naturschutzbund.at/wildkatzengewinnspiel.html ein Unterscheidungsmerkmal zwischen Wildkatze und Hauskatze nennen kann, kann jetzt eine von fünf „Actioncams“ gewinnen: Das sind kleine, digitale Kameras für die Aufnahme von Fotos und Videos, die gegen Erschütterungen, Feuchtigkeit und Staub besonders gut geschützt sind. Und wer weiß – vielleicht gelingt ja einem Gewinner damit eine Aufnahme der scheuen Waldbewohnerin.

Unsere Säugetiere erleben und erheben                                                                                                  
Der Naturschutzbund lädt dazu ein, die heimischen Säugetierarten besser kennenzulernen, sie zu beobachten und auf www.naturbeobachtung.at – bzw. der gleichnamigen App – zu melden. Deshalb stellt er jeden Monat ein Säugetier näher vor und gibt Tipps zu seiner Beobachtung. Die Melder bekommen auf www.naturbeobachtung.at Experten-Hilfe beim Bestimmen der Arten, können sich mit anderen Naturliebhabern austauschen und erfahren Spannendes über unsere heimischen Säugetiere. Gleichzeitig unterstützen sie mit ihren Meldungen die Wissenschaftler bei der Kartierung der Tiere. Schwerpunkt des Projektes ist aktuell in Oberösterreich, dort sollen die gesammelten Beobachtungen auch in den Oberösterreichischen Säugetieratlas einfließen. Es profitieren also alle von diesem Citizen-Science-Projekt!

 

Das Projekt „Die Säugetiere Oberösterreichs erleben und erheben“ ist eine Initiative von Naturschutzbund Österreich und Naturschutzbund Oberösterreich gemeinsam mit dem Land Oberösterreich & EU (Fördergeber), Biologiezentrum Linz, apodemus OG & KFFÖ (Fachpartner).

28.11.2019

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