Säugetier des Monats April: Der Feldhase

© Josef Limberger
Er ist der klassische Bewohner unserer strukturreichen Kulturlandschaften: der Feldhase. Der standorttreue Einzelgänger ist ein Meister der Tarnung, ausgestattet mit exzellentem Hörvermögen und dank seiner seitlich stehenden Augen einem Blickwinkel von nahezu 360°. So lange als möglich versteckt sich Meister Lampe bei Gefahr regungslos in seiner Bodenmulde, der Sasse, um dann abrupt und Haken schlagend zu flüchten. Dank seiner langen Hinterläufe kann er dabei Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen.

Gefährdung und Schutz
Der Feldhase zählt zu jenen gefährdeten Tieren, die zwar noch vielerorts, jedoch wesentlich seltener als früher anzutreffen sind. Sein Bestand ist in den letzten Jahren starken Schwankungen unterworfen, hervorgerufen sowohl durch Intensivbewirtschaftung durch den Menschen als auch durch heftige Winter. Als typischer Wiesenbewohner leidet er unter der modernen Landwirtschaft mit Einsatz von Herbiziden und modernen Geräten, auch der durch streunende Hunde verursachte Stress setzt Meister Lampe zu. Durch Flurbereinigungen und zu wenige Deckungsmöglichkeiten wurde der Feldhase von den Wiesen gedrängt, oft besiedelt er jetzt vom Menschen geschaffene Ruderalgebiete z.B. an Straßenrändern, wo viele Tiere durch den Verkehr getötet werden.

Beobachtungstipp
Im Frühjahr müssen sich die männlichen Hasen (Rammler) den Häsinnen als geeignete Partner beweisen. Die rasanten Wettläufe, bei denen der Rammler ordentlich einstecken muss, lassen sich mit Glück jetzt auf Wiesen und Äckern beobachten.

Beobachten und gewinnen
Der Naturschutzbund will jetzt wissen, wo es noch Hasen gibt - wo es Meister Lampe noch gut geht und wo er Unterstützung braucht. Deshalb bittet er die Bevölkerung um Mithilfe: Beobachtungen von Feldhasen sollen auf www.naturbeobachtung.at bzw. über die kostenlose App naturbeobachtung.at gemeldet werden. Unter allen Hasenmeldungen mit Bild, die ab sofort bis Ende April auf der Meldeplattform eingehen, verlost der Naturschutzbund als Dankeschön sechs herzige Plüschhäschen. Mit Beobachtungen aus Oberösterreich hat man dabei besonders gute Chancen: Da der Projektschwerpunkt derzeit in diesem Bundesland liegt, wird die Hälfte der Plüschhasen in Oberösterreich vergeben.
                                                    
Unsere Säugetiere erleben und erheben
Der Naturschutzbund lädt dazu ein, die heimischen Säugetierarten besser kennenzulernen, sie zu beobachten und auf www.naturbeobachtung.at – bzw. der gleichnamigen App – zu melden. Deshalb stellt er jeden Monat ein Säugetier näher vor und gibt Tipps zu seiner Beobachtung. Die Melder bekommen auf www.naturbeobachtung.at Experten-Hilfe beim Bestimmen der Arten, können sich mit anderen Naturliebhabern austauschen und erfahren Spannendes über unsere heimischen Säugetiere. Gleichzeitig unterstützen sie mit ihren Meldungen die Wissenschaftler bei der Kartierung der Tiere. Schwerpunkt des Projektes ist aktuell in Oberösterreich, dort sollen die gesammelten Beobachtungen auch in den Oberösterreichischen Säugetieratlas einfließen. Es profitieren also alle von diesem Citizen-Science-Projekt!

Das Projekt „Die Säugetiere Oberösterreichs erleben und erheben“ ist eine Initiative von Naturschutzbund Österreich und Naturschutzbund Oberösterreich gemeinsam mit dem Land Oberösterreich & EU (Fördergeber), Biologiezentrum Linz, apodemus OG & KFFÖ (Fachpartner).

01.04.2019

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