Naturschutzbund und Esterhazy agieren gemeinsam für die Natur

Wichtige Lebensräume und Arten werden bewusst gefördert

Die fortschreitende intensive Landnutzung der letzten Jahrzehnte und der weltweit stark steigende Flächenbedarf haben dazu geführt, dass viele natürliche Lebensräume und Landschaftselemente – und mit ihnen zahlreiche Tier- und Pflanzen-Arten – verloren gegangen sind.  Der Naturschutzbund will dieser Entwicklung mit seiner Kampagne NATUR VERBINDET entgegenwirken. Die Esterhazy-Betriebe sind mit ihrem Bio-Landgut Esterhazy mit dabei.

© Lisa Schulcz

Mit der österreichweiten Kampagne NATUR VERBINDET will der Naturschutzbund dieser Entwicklung entgegenwirken. Gemeinsam mit zahlreichen Partnern wird daher für eine artenreiche Kulturlandschaft in Österreich geworben. PANNATURA, ein Unternehmen der Esterhazy Gruppe ist mit seinem Bio-Landgut Esterhazy dabei, denn gerade in der Landwirtschaft kann mit bedachten Konzepten und im Einklang mit moderner Produktion vieles für die Artenvielfalt getan werden.  „Mit NATUR VERBINDET rufen wir dazu auf, Natur zuzulassen und zu fördern. Wir machen Werbung für Artenreichtum und Strukturvielfalt in der teils intensiv genutzten Landschaft und möchten dazu motivieren, Vielfaltsflächen anzulegen. Gerne holen wir auch gute Beispiele wie PANNATURA vor den Vorhang und wollen so auch andere Grundbesitzer zum Mitmachen einladen“, sagt Naturschutzbund-Projektleiterin Christine Pühringer.

Das Bio-Landgut Esterhazy zeigt wie´s geht
PANNATURA ist mit dem Bio-Landgut Esterhazy  ein Vorreiter auf diesem Gebiet und wirtschaftet bereits seit über 15 Jahren ausschließlich biologisch. Das warme pannonische Klima in der Region Neusiedlersee-Seewinkel bietet hervorragende Produktionsbedingungen für Getreide, Herbstkulturen wie Soja, Sonnenblume und Ölkürbis, oder auch Kichererbsen. Im Sinne möglichst geschlossener Kreisläufe werden am Bio-Landgut Esterhazy Jahr für Jahr auf rund 25% der Flächen Leguminosen, also Stickstoffeintragende Pflanzen wie Luzerne angebaut. Doch damit nicht genug: Schon vor über 20 Jahren wurden alleine am rund 300 ha umfassenden Standort Seehof in Donnerskirchen bewusst rund 15 ha Hecken und naturnahe Windschutzgürtel angelegt und diese vor einigen Jahren um weitere rund 17 ha Blühstreifen ergänzt. Mit Pflanzenarten wie Buchweizen, Malve und Sonnenblume, eingesät in einen Bestand aus unterschiedlichen Kleearten, sowie Weißdorn und verschiedenen Wildobstbäumen in den Hecken, bieten diese Flächenverbunde einen ebenso abwechslungsreichen wie wertvollen Lebens- und Rückzugsraum. Davon profitiert die gesamte Insektenfauna ebenso wie auch Feldhase, Rebhuhn & Co. Selbst der Vogel des Jahres 2019, die Feldlerche findet hier eine geeignete Heimat. Ganz im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft werden diese Blühstreifen am Bio-Landgut Esterhazy vielfach sogar inmitten großer Feldstücke angelegt.

 „Nicht nur die Erhaltung, sondern darüber hinaus der aktive Einsatz für eine stetige Verbesserung der Lebensräume ist Grundsatz unserer Bewirtschaftung. Wir setzen daher laufend gezielt Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität als integrativer Bestandteil der vielfältigen Landbewirtschaftung “, sagt DI Matthias Grün, Geschäftsführer der PANNATURA GmbH, jenem Unternehmen der Esterhazy Gruppe, das für die Bewirtschaftung des Forst- und Landwirtschaftlichen Grundbesitzes zuständig ist.

Man ist sich der Verantwortung als Leitbetrieb und aktiver Landschaftsgestalter bewusst und stellt sich daher gemeinsam mit starken Partnern den Herausforderungen. Im Bereich Naturschutz und Forschung kooperiert Esterhazy nicht nur mit dem Naturschutzbund und dem WWF, sondern beispielsweise auch mit der Universität für Bodenkultur Wien, dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau Österreich (FiBL) sowie dem Forschungsinstitut für Wildtierkunde der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Anhand gemeinsam erarbeiteter Konzepte wurde am Bio-Landgut Esterhazy ein bewusst enges Netz an Blühflächen und Windschutzgürteln forciert, nicht zuletzt um damit einer Verinselung der wertvollen Habitate vorzubeugen. Zur Nützlingsförderung und gleichzeitig Schädlingsregulierung werden außerdem nur hochwertige Mischungen an ein- und mehrjährigen Blumen- und Gräserarten in Bioqualität ausgesät. Bereits nach wenigen Jahren konnte dadurch bereits ein deutlicher Anstieg an Wild- und Insektenarten beobachtet und wissenschaftlich begleitet nachgewiesen werden. Das Bio-Landgut Esterhazy zeigt damit eindrucksvoll, dass die Kombination von biologisch bewirtschafteten Flächen und naturnahen Bereichen wie Blüh- und Saumstreifen eine wichtige Grundlage zur Förderung der heimischen Flora und Fauna darstellt.

Vor kurzem wurden im Rahmen einer gemeinsamen Begehung am Seehof Donnerskirchen speziell entworfene Info-Feldtafeln präsentiert. Diese werden gezielt an frequentierten Standorten des Bio-Landguts Esterhazy platziert, denn die Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung ist beiden Partnern ein wichtiges Anliegen.

 „PANNATURA zeigt, dass auch ein großer landwirtschaftlicher Betrieb biologisch und nachhaltig wirtschaften kann. Damit sind sie ein echtes Vorzeigebeispiel!“, freut sich Klaus Michalek, Geschäftsführer des Naturschutzbundes Burgenland über die gute Zusammenarbeit.

 

NATUR VERBINDET
Bunte Blumenwiesen und Böschungen, artenreiche Hecken, abgestufte Waldränder mit heimischen Sträuchern und natürliche Ufersäume. Sie sind es, die unsere Landschaft artenreich, vielfältig und schön machen. Trotzdem verschwinden diese Flächen immer mehr. Verkehr, Siedlungen, intensive Landbewirtschaftung und manchmal auch nur falsche Pflege verdrängen diese wertvollen Landschaftsstrukturen.

Deshalb engagiert sich der Naturschutzbund in und mit der Kampagne NATUR VERBINDET gemeinsam mit vielen Partnern für diese Naturinseln und Vielfaltsoasen in der Kulturlandschaft, um sie zu fördern und wieder zu schaffen. Viele Grundbesitzer haben in den letzten Jahren bereits einige Millionen Quadratmeter solcher für die Natur so wertvollen Flächen in die Initiative eingebracht.  „Jeder Quadratmeter zählt“ wurde das Motto für diese Aktion, die nicht nur für bunte Hecken und Blumenwiesen steht, sondern auch für den gemeinsamen Einsatz von Gemeinden, Gartenbesitzern, Landwirten und Jägern, von Naturschutz, Verwaltung und Politik in Bund und Ländern – ganz im Sinne von NATUR VERBINDET.


04.07.2019

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