Jetzt, wo der Herbst beginnt, ist es Zeit, sich als Igel vom Sommerleben zu verabschieden und sich langsam auf den Winter vorzubereiten. Was einem Igel beim Überwintern hilft und wie man seinen Garten igelfit gestaltet, verrät der Naturschutzbund zum Welttierschutztag am 4. Oktober.
Zwei Faktoren sind für die stacheligen Vierbeiner überlebenswichtig: Sie benötigen genügend Futter und einen guten Platz zum Überwintern. Igel sind reine Insektenfresser. Sie benötigen eine sehr hohe Zahl an eiweißreichen Krabbeltieren, um sich genügend Gewicht anzufressen, um den Winter zu überstehen. Ihr hervorragender Geruchssinn unterstützt sie verlässlich dabei, ihre Nahrung aufzuspüren. Sowohl die Nase als auch das Gehör des Igels sind gut ausgebildet und weitaus empfindlicher als beispielsweise beim Menschen. Dafür ist ihre Sehkraft nur mittelmäßig ausgeprägt – sie sehen die Welt sehr unscharf, besser können sie Dämmerlicht und Bewegungen wahrnehmen. Igel sind auch nicht die schnellsten: Das bringt ihnen jedoch kaum Nachteile, da sie ihre Nahrung vorwiegend aufspüren, indem sie Erde, Gras und Laub durchstöbern. Igel bevorzugen extensiv bewirtschaftete Wiesen, Waldrandbereiche und Böschungen für ihre Nahrungssuche. „Auch Totholz ist ein wahrer Igelmagnet, da die vielen totholzbewohnenden Insekten leicht gefundenes Fressen für die kleinen, stacheligen Insektenfresser darstellen“, weiß Naturschutzbundexpertin Carolina Trcka-Rojas. Igel gehören tatsächlich auch der Ordnung der Insektenfresser, Eulipotyphla, an und sind damit verwandt mit Arten wie Spitzmäusen, Maulwürfen und Tenreks.
Wenn Igel genug gefuttert haben, um den Winter unbeschadet zu überstehen, benötigen sie ein geeignetes und sicheres Versteck, in dem sie ihren Winterschlaf abhalten können. Hier bieten sich frostfreie, ungestörte Bereiche mit gleichbleibenden Temperaturen an. Dazu zählen vor allem Laubhaufen. Durch die langsam verrottenden Blätter entwickelt sich Wärme, sodass der Frost nicht in den Haufen eindringen kann. Der Winterschlaf der stacheligen Tierchen beginnt zwischen Ende Oktober und Mitte November. Dabei sind sie – neben Fledermäusen, Murmeltieren und Siebenschläfern – eine der wenigen Tierarten, die echten Winterschlaf halten. Wenn ein Igel im (späten) November noch draußen unterwegs ist, ist es entweder ein spätgeborenes Jungtier, das noch auf Nahrungssuche ist, oder ein krankes Tier – für beide ist es unwahrscheinlich, dass sie den Winter überleben.