Naturschutzbund kritisiert Aufhebung des Luft-100ers in Salzburg

Internationaler Clean Air Day am 7. September

Die Qualität unserer Luft ist von entscheidender Bedeutung für das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen. Anlässlich des Internationalen Clean Air Day am 7. September kritisiert der Naturschutzbund Österreich die geplante Aufhebung des Luft-100ers in Salzburg als kurzsichtige und klimaschädliche Maßnahme.

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Europa steht vor einer der drängendsten Umweltaufgaben unserer Zeit: Die Luftverschmutzung einzudämmen. Laut der aktuellen Einschätzung der WHO zählt die Belastung der Außenluft zu den Umweltfaktoren, die in westlichen Industrieländern die gravierendsten gesundheitlichen Auswirkungen verursachen. Allein in der EU führen Luftschadstoffe laut der European Environment Agency jährlich zu rund 400.000 vorzeitigen Todesfällen. Auch für unsere Ökosysteme stellen diese Schadstoffe eine erhebliche Bedrohung dar und verstärken gleichzeitig den Klimawandel.

Trotz der alarmierenden Datenlage sind Maßnahmen zur Eindämmung der Luftverschmutzung nach wie vor unzureichend. Das zeigt das neueste Vorhaben der Salzburger Landesregierung, das Tempolimit von 100 km/h auf der Tauernautobahn zwischen dem Knoten Salzburg und Golling aufzuheben. Weitere Länder überlegen bereits, diesem umwelt- und klimaschädlichen Beispiel zu folgen.

Den „Luft 100er“ allein aufgrund der Einhaltung der Schadstoffgrenzwerte wieder aufzuheben, ist nach Ansicht des Naturschutzbundes ein großes Versäumnis in Sachen Umwelt- und Klimapolitik, ist er doch bei der geringfügigen Temporeduktion ohnedies nur ein bescheidener Beitrag zum Umweltschutz.

„Wir befinden uns in einer bedrohlichen Situation: Wenn die jährlichen Treibhausgasemissionen auf dem aktuellen Niveau verharren, wird Österreich sein im Pariser Abkommen von 2015 vereinbartes CO2-Restbudget bereits Mitte 2025 aufgebraucht haben. Und hauptverantwortlich dafür ist neben dem Bauwesen der Verkehr, als einer der größten CO2-Emittenten Österreichs“, so Hannes Augustin, Experte beim Naturschutzbund.
„Fakt ist, es wird – wenn wir die jüngsten Katastrophen wie Extremwetter, Hochwässer, Vermurungen und Brände vergegenwärtigen – noch weitere Beschränkungen brauchen, um die immer stärker drohende Klimakatastrophe einigermaßen bewältigen zu können. Aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes, aber auch in Bezug auf die Verkehrssicherheit wäre eine generelle Temporeduktion auf Österreichs Straßen angemessen“, so Hannes Augustin. „Letztlich zu unser aller Wohl.“

07.09.2023

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