Naturschutzbund fordert mehr Unterstützung für Behirtung und Herdenschutzhunde

Seit Jahrtausenden arbeiten Mensch und Hund Seite an Seite. Zum Welthundetag erinnert der Naturschutzbund Österreich an die unverzichtbare Rolle von Arbeitshunden – besonders von Hüte- und Herdenschutzhunden – für die Zukunft der Alm- und Weidetierhaltung und fordert stärkere Unterstützung für Hirt*innen und ihre tierischen Helfer.

© European Wilderness Society

„Ohne unsere vierbeinigen Helfer sind viele Herden auf Almen nicht zu schützen“, betont der Naturschutzbund Österreich. „Damit traditionelle Weidewirtschaft auch in Zeiten von Wolf und Klimawandel funktioniert, braucht es mehr Hirt*innen, mehr ausgebildete Hunde – und mehr finanzielle Unterstützung.“

Rund 800.000 Hunde leben heute in Österreich – alle Nachfahren des Wolfs. Sie sind treue Sozialpartner, Rettungshelfer, Therapie- und Jagdhunde – und auf den Almen unverzichtbare Arbeitskräfte.

Zwei Rollen, ein Ziel: Schutz der Herde
Die kleinen und flinken Hütehunde halten die Schafherden zusammen und helfen den Hirt*innen, die Tiere sicher über das Almgelände zu führen. Herdenschutzhunde sind dagegen die „Bodyguards“ der Herde – groß, wachsam und selbstständig. Im Team schützen sie Schafe vor Fuchs, Wolf, Bär, Luchs oder streunenden Hunden.

Mit der Rückkehr großer Beutegreifer, dem Klimawandel und dem Verlust extensiv bewirtschafteter Flächen gewinnen diese uralten Traditionen wieder an Bedeutung. Ohne Hirt*innen und ihre Hunde droht das Verbuschen vieler Almen – mit gravierenden Folgen für Biodiversität und Kulturlandschaft.

Naturschutzbund: Prämien erhöhen, Förderung ausweiten
Erste Schritte wurden bereits gesetzt: Seit heuer bietet die HBLFA Raumberg-Gumpenstein eine einjährige Ausbildung für Schaf- und Ziegenhirt*innen an, die auch das Arbeiten mit Hunden umfasst. Doch das allein reicht nicht: „Wir brauchen eine deutliche Aufstockung der Behirtungsprämie und Förderungen auch für Herdenschutzhunde außerhalb der Almen“, fordert der Naturschutzbund. Bisher werden nur arbeitende Herdenschutzhunde auf Almen gefördert, soweit sie vom Österreichzentrums Bär, Wolf, Luchs zertifiziert wurden. Aber auch Weidetiere außerhalb von Almgebieten sind auf Herdenschutzmaßnahmen angewiesen: Beispielsweise im Osten Österreichs, wo es zahlreiche erst durch Beweidung entstandene Lebensräume wie Magerweiden gibt.

Geeignete Hunde, mehr Hirt*innen – eine Zukunft für die Alm- und Weidewirtschaft
Der Hund ist also weit mehr als der „beste Freund des Menschen“: Er ist ein entscheidender Partner, um das Zusammenleben mit dem Wolf zu ermöglichen und unsere Alm- und Weidekultur zu erhalten.

08.10.2025

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