Naturschutzbund begrüßt Biodiversitäts-Mittel im Waldfonds

Die Bewältigung der Klima- und Biodiversitätskrise muss vorrangig im Fokus stehen

Schon letzten Sommer wurde ein Waldfonds zur Unterstützung der Forstwirtschaft beschlossen. Heute hat Ministerin Köstinger nun die entsprechenden Richtlinien bekanntgegeben, unter denen die angekündigten Fördermillionen ausbezahlt werden. Der Naturschutzbund sieht in dem Programm einen ersten Schritt, doch zur effektiven Wirkung pro Klima und Natur gibt es noch Luft nach oben.

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Dass mit dem Waldfonds nicht nur die Holzbranche, sondern auch vielfältige, standortgerechte und damit „anpassungsfähige“ Wälder gefördert werden, darin sieht der Naturschutzbund auch eine Klimaschutz-Handschrift, die er ausdrücklich begrüßt. Insgesamt betrachtet er die Förderoffensive als einen „wichtigen Schritt“. „Da auf fast der Hälfte der Fläche Österreichs Wald wächst, ist der schonende Umgang mit diesem Lebensraum äußerst relevant für den Zustand der Natur in Österreich. Alles, was dem dient, ist willkommen“, so Naturschutzbund Präsident Roman Türk.

Jetzt geht es darum, dass die Mittel aus dem Waldfonds über eine reine Förderung der Waldbauern und der Holzindustrie hinaus positiv in Richtung nachhaltige Forstwirtschaft, Klimaschutz und für den Schutz der Biodiversität wirken. Vor dieser Herausforderung stehen Umwelt- und Landwirtschaft und die dafür verantwortlichen Ministerien, die die Mittelvergabe gemeinsam steuern werden. Der Naturschutzbund hofft, dass dabei „viel Natur“ herauskommt.

Wenn mit den Fördergeldern das Naturwaldreservate-Programm ausgebaut, arten- und totholzreiche Wälder und naturnahe Waldränder geschaffen und wirkungsvolle Artenschutzprogramme Realität werden, ist das sehr zu begrüßen. Auch, dass bei der Förderung von Aufforstungen die Baumartenzusammensetzung berücksichtigt wird. Doch gibt es gerade hier aus Sicht des Naturschutzbundes noch Verbesserungsbedarf: So können laut Richtlinie fast 25% Bäume neu gepflanzt werden, die NICHT natürlich in Österreich vorkommen. Außerdem gibt es in der präsentierten Vergaberichtlinie keine Einschränkung, was den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide, etwa von Glyphosat betrifft – unabdingbar aus Sicht des Naturschutzbundes.

Positiv ist hingegen, dass ein zumindest kleiner Teil der Mittel des Waldfonds ausschließlich für die Erhaltung der Biodiversität eingesetzt wird. „Die Bedeutung des Österreichischen Waldes und seines Artenreichtums für uns und nachfolgende Generationen darf keinesfalls unterschätzt werden. Die Naturverträglichkeit der vom Waldfonds geförderten Maßnahmen müssen daher oberste Priorität haben“, plädiert Roman Türk abschließend.


29.01.2021

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