Natur freikaufen – Lebensräume retten

Zu Weihnachten Österreich ein Stück Natur „zurückschenken“

Der Naturschutzbund kauft bereits seit Jahrzehnten Naturflächen frei, um sie als Überlebensinseln für unsere heimische Flora und Fauna dauerhaft zu schützen und zu erhalten. So konnte er bereits 2.250 Naturoasen in einer Größe von insgesamt mehr als 1.700 Hektar für gefährdete Tier- und Pflanzenarten durch Kauf oder Pacht für die Zukunft sichern. In fünf Bundesländern stehen nun weitere schützenswerte Naturflächen auf der „Wunschliste“ des Naturschutzbundes.

© Johannes Gepp

Jede Spende wirkt! Sie schützt vor Verbauung und bewahrt Natur dauerhaft: Tag für Tag geht Naturfläche verloren. Der tägliche Bodenverbrauch von durchschnittlich 6,5 Hektar in Österreich geht ungebremst weiter. Um der Natur Raum (zurück)zugeben, möchte der Naturschutzbund jetzt sechs weitere wertvolle Flächen im Burgenland, in der Steiermark, in Niederösterreich, in Oberösterreich und in Kärnten „freikaufen“ und damit dauerhaft bewahren. Um diese ambitionierten Projekte in Angriff zu nehmen, ist der Naturschutzbund auf Spender*innen angewiesen. Weitere Details dazu gibt’s HIER.

Beispielhafte Naturoasen, die der Naturschutzbund jetzt freikaufen möchte:

Wiesengebiet im burgenländischen St. Michael: In St. Michael im Burgenland liegt ein naturschutzfachlich besonders bedeutendes Wiesengebiet: Dort kommen viele Arten, die auf der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ oder „stark gefährdet“ eingestuft sind, vor – wie beispielweise die besonders wertvolle Dachig-Siegwurz, Gladiolus imbricatus. Viele der Biotope in diesem einzigartigen Wiesengebiet entsprechen Lebensraumtypen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Die Flächen gelten in Folge von großflächigen Umwandlungen in Ackerland im Umfeld als stark gefährdet. Jede Spende trägt dazu bei, die artenreichen Wiesen mit Landschaftselementen wie Aschweidengebüschen und Gehölzgruppen zu erhalten. Neben der Bewirtschaftung der Wiesen sollen Entbuschungen zur Ausweitung der Grünlandfläche durchgeführt werden – so soll über kleinflächige, bewirtschaftete Korridore eine Biotopvernetzung gelingen.

Halbtrockenrasen am Plesch im steirischen Neurath: Im Naturpark Südsteirisches Weinland, der zugleich Europaschutzgebiet ist, besteht die Gefahr, dass ökologisch besonders hochwertige Flächen in einen Weingarten umgewandelt werden. Artenreich sind hier Halbtrockenrasen, alte Streuobstbäume und eine steilhangige Strauchhecke, die fast ganztägig sonnenexponiert ist. Ziel des Naturschutzbundes ist es, die hier flächig optimal positionierten Lebensraumtypen zu erhalten – insbesondere auch für Schmetterlinge wie Schwalbenschwanz, Segelfalter, helles Kuhauge und verschiedene Bläulinge. Mit Spendengeldern kann es der Naturschutzorganisation gelingen, die Umwandlung in ein Weinanbaugebiet zu verhindern und eine naturschutzorientierte extensive Pflege der wertvollen Fläche zu gewährleisten.

Sumpfwiese Wallleiten im oberösterreichischen St. Ägidi: Umschlossen von intensiv genutztem Fichtenwald, befindet sich im Gemeindegebiet von St. Ägidi, Bezirk Schärding, die Sumpfwiese Walleiten – ein Hotspot der Artenvielfalt. Der Großteil des kleinen Feuchtgebiets mit einem Mosaik aus extensiv genutzter Wiese, Schilf, Pfeifengrasbestand und Moorwald mit hohem Totholzanteil sowie zwei Teichen wurde bereits vom Naturschutzbund freigekauft. Mithilfe von Spenden möchte er nun auch noch den letzten Teil des wertvollen Kleinods freikaufen, um für die geschützten Tier- und Pflanzenarten weitere Lebensräume zu schaffen. Auf dieser einzigartigen Sumpfwiese gedeihen Rundblättriger Sonnentau, Fieberklee und Wald-Läusekraut, die sich dort zum gefährdeten Europäische Siebenstern und zur Frühlings-Knotenblume sowie zur stark gefährdeten Gewöhnliche Moosbeere und zum Breitblättrigen Knabenkraut gesellen. Bergeidechse und Grasfrosch finden hier ebenfalls ideale Lebensbedingungen vor. HIER geht’s zu weiteren Naturfreikauf-Projekten.

Natur freikaufen – Natur schützen: Um wertvolle Biotope und das Überleben seltener Arten in ganz Österreich nachhaltig zu sichern, setzt der Naturschutzbund unter anderem auf sein Projekt „Naturfreikauf“ – und damit beginnt erst die ei
gentliche „Naturschutzarbeit“: Denn die wertvollen Naturräume wollen regelmäßig gepflegt werden, was der Naturschutz-bund dank der Mithilfe freiwilliger Helfer*innen gelingt. So werden gemeinsam Moore entbuscht, Amphibientümpel angelegt, oftmals per Hand Streuobstwiesen gemäht oder begradigte Bachläufe wieder in ihren natürlichen Zustand gebracht.

03.12.2025

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