Lurch des Monats: Die Erdkröte

In vielen Teilen Europas ist die Erdkröte, wissenschaftlich Bufo bufo genannt, die häufigste und weitverbreitetste Amphibienart. Als äußerst anpassungsfähiger Lurch ist sie in den unterschiedlichsten Lebensräumen unterwegs. Sie gilt als Symbolart für den Amphibienschutz an Straßen, wobei der Verkehr eine große Gefahr für sie darstellt. Über das Projekt „Netzwerk Amphibienschutz“, das sich für den Schutz der Erdkröte und den Erhalt ihrer Lebensräume einsetzt, stellt der Naturschutzbund das zur „Amphibie des Monats“ ernannte Tier vor.

© Birgit Hackl

Schon mal was vom „Froschregen“ gehört? Die jungen Erdkröten verlassen nämlich meist alle gleichzeitig das Laichgewässer, sodass sich oftmals tausende kleine Kröten in ihre Sommerquartiere begeben. In Expert*innenkreisen hat sich die Bezeichnung „Froschregen“ für dieses einzigartige, aber inzwischen leider selten gewordene, Naturschauspiel etabliert. Die Erdkröte nimmt bei Lebensraumverlust mehrere Kilometer weite Wanderungen zwischen Laichgewässern und Sommer- bzw. Winterlebensräumen in Kauf. Interessantes Detail: Der warzige Lurch kommt als einzige Amphibie auch in Fischteichen vor. Spezielle Bitterstoffe schützen die Kröten wie auch die Larven und machen sie so auch für Fische zu einer recht unattraktiven Beute.

Wie man eine Erdkröte erkennt
Erdkrötenweibchen können bis zu 13 cm groß werden, Männchen sind mit bis zu 9 cm etwas zierlicher. Ihr gedrungener Körper ist von einer warzigen Haut in gedeckten Braun-, Grau- und Grüntönen überzogen. Manche Tiere sind zudem schwarz gefleckt. Besonders augenfällig an den – am ehesten mit der Wechselkröte zu verwechselnden Lurchen – sind die Augen: Seine waagrechten Pupillen mit leuchtend rot-goldener Iris sind dazu prädestiniert, in bleibender Erinnerung zu bleiben.

Erdkrötenliebe
Oft wandern Erdkröten schon verpaart ans Laichgewässer. Die Männchen könnten als bequem gelten, doch sie verhalten sich einfach nur strategisch klug: So suchen sie sich möglichst frühzeitig ein Weibchen, von dem sie sich zum Gewässer tragen lassen. Die bemerkenswerten Tiere zählen zu den „Explosivlaichern“: Sie wandern in großen Gruppen ans Reproduktionsgewässer und laichen innerhalb nur weniger Tage ab. Die zwei bis fünf Meter langen Laichschnüre wickeln die geschickten Amphibien um unter Wasser liegende Pflanzen oder Äste. Vorzugsweise vollbringen sie diesen erstaunlichen Kraftakt an größeren, tieferen Teichen, Weihern, wie auch Seen mit mannigfaltigen Strukturen.

 Weitere Details zur Erdkröte finden Sie im Steckbrief.

Projekt „Netzwerk Amphibienschutz“
Der Schutz heimischer Amphibien ist nicht nur Aufgabe von Expert*innen, sondern ein Anliegen, das uns allen am Herzen liegen sollte. Daher hat der Naturschutzbund Österreich ein ehrgeiziges Ziel: eine umfassende Plattform für den Amphibienschutz anzulegen, über die sich die Bevölkerung aktiv für den Erhalt der gefährdeten Arten einsetzen kann. Mit dem LE-Projekt "Netzwerk Amphibienschutz" will der Naturschutzbund dazu beitragen, regionale und landesweite Aktivitäten zu vernetzen und zu koordinieren, um bedrohte Arten zu schützen und das Bewusstsein in der Bevölkerung zu erhöhen. Aktuelle Informationen und Aktionen zum Amphibienschutz finden Sie auf der Projekt-Website.

Der Naturschutzbund bittet die Bevölkerung, jede Beobachtung von Frosch & Co auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App zu teilen. Jeder einzelne Eintrag trägt zum Amphibienschutz bei!

 

28.02.2024

 

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