Jetzt ist die Zeit der Dornfingerspinne

Naturschutzbund informiert: Bissschmerz entspricht einem Wespenstich, Symptome vergehen meist schnell

In warmen Jahren ab Ende Juli, insbesondere in der zweiten August-Hälfte gibt es aus Österreich Meldungen von schmerzhaften Bissen auffällig gelbrot gefärbter Spinnen – Dornfinger genannt. In dieser Zeit bewachen die Dornfinger-Ammenspinnen ihre Gelege und sind daher auch angriffslustig. Deshalb kommt es gerade jetzt immer wieder zu Bissen. Da über die Dornfingerspinne viele Gerüchte kursieren, will der Naturschutzbund mit seiner Information vor allem Ängste nehmen. Die Dornfinger-Spinnen sind die einzigen für Menschen relevanten Giftspinnen Mitteleuropas. Die Bisswahrscheinlichkeit liegt bei 1:300.000. Der Bissschmerz entspricht dem eines Wespenstichs und die Symptome vergehen normalerweise nach einer Stunde bis drei Tagen. Also kein Grund für Arachnophobie!

© Johannes Gepp

„Heuer sind die Dornfingerspinnen in einigen Regionen Österreichs - insbesondere in der Oststeiermark und im Südburgenland - deutlich häufiger als sonst“, sagt der Ökologe und Naturschutzbund-Vizepräsident Johannes Gepp. Wärme und Trockenheit fördern die Entwicklung der Ammen-Dornfingerspinne. Sie ist im trockenen Südosten Österreichs in warmen Jahren stellenweise häufig, insbesondere in Staudenfluren. Antreffen kann man sie vor allem an grasreichen Heckenrändern, auf Ruderalflächen und in Straßengräben. Durch ihre grellgelb-orange Warnfärbung ist die Dornfingerspinne leicht erkennbar, sie unterscheidet sich auch von den meisten sonstigen Spinnen deutlich.

Die Ausbreitung der Dornfingerspinne ist seit dem Jahr 2000 deutlich mit der Klimaerwärmung in Verbindung zu bringen. Die Spinne war im äußersten Südosten Österreichs aber schon vorher punktuell verbreitet. Bereits vor Jahrzehnten war sie den sensenmähenden Bauern als bissig bekannt. Durch die zunehmenden Temperaturen erreicht sie nun in ihrer Verbreitung allmählich das Bergland, wo sie auf Schlagflächen und an Waldrändern absehbar großflächig neue Lebensräume vorfindet.

Der Naturschutzbund bittet darum, Sichtungen von Dornfingerspinnen auf der Plattform www.naturbeobachtung.at oder über die gleichnamige App zu melden und damit zur Dokumentation der Verbreitung beizutragen.


 

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