Jeden Monat ein Strauch: Naturschutzbund kürt im November die Berberitze

Sie verschwinden zusehends aus unserer Landschaft und wären doch so wichtig: die Gebüsche. Als Lebensraum für Vögel, Insekten und Niederwild sind sie ebenso unverzichtbar, wie als Landschaftsgestaltungselemente, Sichtschutz und Windstopper. Der Naturschutzbund holt sie deshalb in seiner Kampagne NATUR VERBINDET vor den Vorhang und stellt jeden Monat eine Art vor. Den Anfang macht im November die Berberitze, die im Spätherbst in feurigen Farben leuchtet.

Die Berberitze (Berberis vulgaris)

Der sommergrüne, mit Blattdornen bewehrte Strauch wird bis zu drei Meter hoch. Im Mai hängen lange gelbe, intensiv riechende Blütenrispen zwischen den Ästen. Das dornige Gebüsch in der Gartenhecke wird zum beliebten Brutplatz für Vögel, darunter Zaunkönig und Rotkehlchen.

© Fritz Völk

Die scharlachroten, länglichen Früchte reifen im späten Herbst und zählen zu den sogenannten Winterstehern. Als Futter werden sie daher bis in den Frühling hinein von vielen Vögeln sehr geschätzt. Für die Berberitzeneule, einen stark gefährdeten Nachtfalter, sind die Blätter des Strauchs die wichtigste Futterquelle.

Als Zwischenwirt des „Getreide-Schwarzrostpilzes“ wurde die Berberitze in manchen Gebieten fast ausgerottet. Sind keine Getreidefelder in der Nähe, sollte man den Strauch wieder pflanzen und sich an der Blütenpracht im Frühling und der schönen Herbstfärbung erfreuen. Die Berberitze sieht aber nicht nur hübsch aus, sie eignet sich dank des dichten Wuchses wunderbar als Hecke. Aber Vorsicht, mit Ausnahme der Beeren ist die Pflanze giftig. 

Regional-Namen: Wein-Scharl, Essig-Scharl
Frucht: Die fleischigen kleinen Beeren sind blutrot und walzenförmig, Die sauer schmeckenden Früchte sind ungiftig, reich an Vitaminen sowie Apfelsäure, Weinsäure und Zitronensäure.
Berberitzenholz: Sehr dicht, hart, gelb gefärbt.
Standort: Auf Trockenstandorten besonders konkurrenzfähig, kann vor allem auf Kalk bis in 1.700 m Seehöhe vorkommen, ist sehr trockenfest und etwas lichtbedürftig.
Pflege: Sie braucht sehr wenig Pflege. Für viele Blüten bzw. Früchte sollte intensiv zurückgeschnitten werden.
Eignung: Der robuste, kleine Strauch eignet sich zur Bepflanzung von trocken-warmen Böschungen und Säumen.
 
NATUR VERBINDET heißt die Initiative des Naturschutzbundes, bei der es um bunte und artenreiche Landschaften geht. Vielfältige Blumenwiesen, blühende Waldränder und Hecken voller Früchte sind gut für die Vielfalt von Tieren und Pflanzen und tun auch dem Menschen gut. Mit NATUR VERBINDET will der Naturschutzbund gemeinsam mit vielen Partnern eine vielfältige Kulturlandschaft als Lebensgrundlage für Mensch und Natur erhalten. Dabei kann jeder mitmachen, denn jeder Quadratmeter zählt!
 
Rückfragehinweis für Journalisten:
Mag. Dagmar Breschar, Pressesprecherin | naturschutzbund |
Tel. 0662 / 64 29 09-19, dagmar.breschar@naturschutzbund.at

 

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