Internationaler Tag der Berge am 11. Dezember 2024

Das Klima wandelt Berge & Lebewesen

Der Naturschutzbund nutzt den Internationalen Tag der Berge, um auf die weitreichenden Folgen des Klimawandels hinzuweisen. Denn die Erderwärmung verändert nicht nur alpine Landschaften, sondern hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Tierwelt und uns Menschen. Der Naturschutzbund fordert deshalb stärkere Maßnahmen gegen den Klimawandel.

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Permafrost: Unsichtbare Gefahr auch für den Menschen
Klimaerwärmung bedingt Naturgefahren und im Alpenraum wirkt sich der Klimawandel deutlich stärker aus als im globalen Mittel. Rund drei Prozent des Alpenraums – in Österreich etwa 1.600 bis 2.000 km² – sind von Permafrostböden bedeckt, die bei steigenden Temperaturen zunehmend auftauen. Permafrost bedeckt damit eine 5- bis 6-Mal so große Fläche wie Gletscher. Wasser, das durch aufgetauten Permafrost in Felswände eindringt, erhöht den Druck in Felsspalten und macht Felswände instabil, die Gefahr von Muren, Steinschlägen und sogar Bergstürzen steigt. Zusätzlich schmelzen Gletscher, die zuvor den Fels gestützt haben, und erhöhen die Neigung zu Sturzprozessen. Das birgt größere Herausforderungen für den Erhalt der Infrastruktur im Gebirge – etwa Wanderwege und Schutzhütten – und höhere Gefahren für Bergsportler*innen.

Alpensteinböcke: Anpassung mit Risiko

Der Klimawandel beeinflusst aber auch die Pflanzen und Tiere im Hochgebirge. So verschieben sich deren Lebensräume zunehmend nach oben. Das erschwert beispielsweise die Nahrungssuche für Tiere, da die Vegetation dort spärlicher ist – Pflanzen können auf die Veränderungen nur viel langsamer reagieren.

Anpassungen bergen zudem auch Gefahren: Ein Beispiel dafür ist der Alpensteinbock. Eine Studie im Nationalpark Gran Paradiso in Italien und im Schweizerischen Nationalpark zeigt, dass die Tiere aufgrund steigender Temperaturen zunehmend nachts auf Nahrungssuche gehen. Diese Verhaltensänderung hilft ihnen, die Hitze des Tages zu meiden, birgt jedoch auch Gefahr, denn in der Nacht steigt das Risiko, Raubtieren zum Opfer zu fallen. Deshalb wagen sich die Tiere oft nur in mondhellen Nächten auf Nahrungssuche, um Raubtiere besser erkennen zu können.

Das sind nur wenige plakative Beispiele für die zahlreichen Veränderungen durch den Klimawandel und die damit verbundenen Herausforderungen. Der Naturschutzbund fordert deshalb verstärkte Bemühungen, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bergwelt und ihre Bewohner*innen – und auch uns Menschen – abzumildern.

09.12.2024

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