Wegen seiner geringen Ansprüche an Lebensraum und Mikroklima ist der Gemeine Grashüpfer besonders häufig und zählt zu den am weitesten verbreiteten Heuschreckenarten in Mitteleuropa. Im Rahmen des Projektes „Erlebnis Insektenwelt“ hat der Naturschutzbund ihn nun zum Insekt des Monats November auserkoren.
Der Gemeine Grashüpfer (Pseudochorthippus parallelus) zählt zu den Kurzfühlerschrecken und kommt ganz unterschiedlich gefärbt daher: Meist sind die Tiere grün oder grünlich-gelb, es wurden aber auch schon braune, schwarze und violette Exemplare gesichtet. Charakteristisch sind bei Männchen z. B. die schwarzen Knie, bei den Weibchen die kurzen lappenförmigen Flügel. Beobachtet werden können die adulten Hüpfer von Mai bis Dezember. Ob Seewinkel oder Großglockner – in Österreich findet man den Gemeinen Grashüpfer von den tiefsten Lagen bis in Höhen von 2630 m.
Wo man Heuschrecken findet
Weltweit sind mehr als 20.000 Heuschrecken-Arten bekannt, davon kommen etwa 140 Arten in Österreich vor. Ob Moorlandschaften über Steppengebiete bis ins Gebirge – Österreichs Heuschreckenvielfalt findet man in den unterschiedlichen Lebensräumen. Im Süden und Osten Österreichs ist die Artenvielfalt an Heuschrecken besonders groß. Dem Gemeinen Grashüpfer dienen Wiesen aller Art – auch intensiv genutztes Grünland – als Lebensraum.
Heuschrecken: Romantische Sänger
Heuschrecken können auf verschiedene Weise Laute erzeugen: Mit ihren Mundwerkzeugen knirschen, mit ihren Beinen trommeln, die Deckflügel aneinander oder die Hinterbeine dagegen reiben. Diese Form der Lauterzeugung wird „Stridulieren“ genannt. Mit diesem einzigartigen „Gesang“ werden Paarungspartner angelockt und umworben. Außerdem lassen sie sich danach bestimmen. Bei Heuschrecken unterscheidet man außerdem – je nachdem ob die Fühler länger oder kürzer als der Körper sind – zwischen Lang- und Kurzfühlerschrecken.
Österreichs Insektenwelt erleben und Beobachtungen teilen
Der Naturschutzbund lädt dazu ein, die heimische Insektenvielfalt kennenzulernen. Deshalb stellt er im Jahr 2022 jeden Monat ein Insekt vor und gibt Tipps, wie eine Beobachtung am besten gelingt. Wer seine Sichtung auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen kostenlosen App teilt, erhält Bestimmungshilfe durch Fachleute, kann sich im Forum mit anderen Naturinteressierten austauschen und erfährt Spannendes über die Insekten in Österreich. Gleichzeitig profitiert die Wissenschaft von den so gesammelten Daten: Sie werden für Kartierungen, wissenschaftliche Publikationen und als Basis für fundierte Naturschutzmaßnahmen herangezogen.
Weitere Informationen unter www.insektenkenner.at