Insekt des Monats Juli: Die Schwarze Heidelibelle

Die Schwarze Heidelibelle gehört zu den kleinsten unter den Großlibellen. Außerdem schlüpft sie am spätesten: Je nach Lage des Gewässers kann der Zeitpunkt von Ende Juni bis Ende August variieren. Danach fliegt sie bis Ende Oktober und lässt sich dabei wunderbar beobachten. Im Rahmen des Projektes „Erlebnis Insektenwelt“ hat der Naturschutzbund sie nun zum Insekt des Monats Juli auserkoren.

© Martin Strasser

Die Schwarze Heidelibelle ist mit einer Körperlänge von etwa 34 mm und einer Flügelspannweite von rund 60 mm die kleinste Art unter den Großlibellen. Ein wichtiges Bestimmungsmerkmal sind die schwarzen Beine und drei gelbe Flecken auf beiden Seiten an der Brust. Im Alter dunkelt der Körper nach, Männchen sind dann oft komplett schwarz. Dank der dunklen Färbung wärmt sich der Körper in der Sonne schnell auf, wodurch sie auch bei geringen Temperaturen aktiv ist.

Weil sich die Schwarze Heidelibelle oft weit vom Schlupfgewässer entfernt, besiedelt diese Art fortwährend neue Habitate. Männchen und Weibchen treffen sich an Gewässern, paaren sich aber abseits des Wassers. Als Tandem fliegen sie zum Gewässer zurück, um dort die Eier abzulegen. Dafür taucht das Weibchen den Hinterleib mit wippenden Bewegungen im Flug immer wieder ins Wasser. Die Entwicklung der Larven erfolgt innerhalb eines Jahres.

Ihre Verbreitung reicht von Nordamerika bis Japan. Während sie im Norden bis an den Polarkreis nachgewiesen wurde, ist sie im Süden nur in höheren Lagen zu finden. In ihrer Entwicklung ist sie an bestimmte Lebensräume wie naturbelassene Uferbereiche und andere schützenswerte Biotope gebunden. Pflanzenreiche, saure Moorgewässer begünstigen Massenentwicklungen.

Sommer ist Libellenzeit
Libellen fliegen am liebsten an sonnigen, warmen und windstillen Tagen. Beobachtungen gelingen vor allem beim ausgiebigen Sonnenbaden: Dazu sitzt die Schwarze Heidelibelle gern auf Steinen, Holz oder auch auf dem Boden. Da sie auch nicht besonders scheu ist, lässt sie sich wunderbar dabei fotografieren – zur eindeutigen Bestimmung am besten aus mehreren Perspektiven!

Libellen: Bunte Flugkünstler
Langer, schmaler Hinterleib, große Augen, kurze Fühler – das charakteristische Aussehen dieser großen Insekten wird je nach Art von verschiedenen Farbvarianten abgerundet. Sie leben räuberisch und ernähren sich von kleinen Insekten, die sie im Flug fangen. Libellenlarven leben im Wasser und durchlaufen eine vollständige Verwandlung. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Gruppen von Libellen: Groß- und Kleinlibellen unterscheiden sich unter anderem in der Flügelhaltung in Ruhestellung.

Österreichs Insektenwelt erleben und Beobachtungen teilen
Der Naturschutzbund lädt dazu ein, die heimische Insektenvielfalt kennenzulernen. Deshalb stellt er im Jahr 2022 jeden Monat ein Insekt vor und gibt Tipps, wie eine Beobachtung am besten gelingt. Wer seine Sichtung auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen kostenlosen App teilt, erhält Bestimmungshilfe durch Fachleute, kann sich im Forum mit anderen Naturinteressierten austauschen und erfährt Spannendes über die Insekten in Österreich. Gleichzeitig profitiert die Wissenschaft von den so gesammelten Daten: Sie werden für Kartierungen, wissenschaftliche Publikationen und als Basis für fundierte Naturschutzmaßnahmen herangezogen.

Weitere Informationen unter www.insektenkenner.at

04.07.2022

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