Können Sie sich ein Leben ohne Apfel vorstellen? Oder die Steiermark ohne Kernöl? Wenn der Verlust der Artenvielfalt weiterhin so dramatisch voranschreitet, könnte diese Vorstellung Wirklichkeit werden. Denn viele unserer Kulturpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, so auch Apfel und Ölkürbis. Eine ganz besondere Initiative von Naturschutzbund und dem Lebensmittelhändler Hofer soll nun zur Vermehrung von Hummeln beitragen: Bei zwei Hummelvermehrungskursen können Interessierte lernen, wie es geht.
Bienen haben eine große Bedeutung für die Bestäubung von Pflanzen, die Honigbiene ist dabei nur eine von fast 700 in Österreich lebenden Arten. Zu den Wildbienen zählen auch die Hummeln, von denen einige Arten mit ihren langen Rüsseln sogar Nektar in tiefkelchigen Pflanzen wie der Taubnessel erreichen können. Ihr Pelz macht sie unempfindlicher gegenüber Kälte, weshalb sie schon frühmorgens Nektar sammeln können. Das kommt vor allem der Bestäubung von Ölkürbispflanzen entgegen, die ihre Blüten um die Mittagszeit bereits wieder schließen. Aber auch viele Obstbaumarten profitieren von der Bestäubung durch Hummeln und andere Wildbienen.
Gemeinsam greifen der Naturschutzbund und der Lebensmittelhändler Hofer den gutmütigen Brummern wieder „unter die Flügel“ und laden alle Interessierten ein, an zwei Frühlings-Nachmittagen die wichtigsten Dinge zur Vermehrung von Hummeln zu erlernen. Die Hummelvermehrungskurse von Hummelfachmann Franz Schmidlechner finden auf seinem Bauernhof mit Hummellehrpfad in Misselsdorf (bei Mureck in der Steiermark) statt, die Teilnahme ist gratis.