Ein Ostern ohne Osterhasen. Eine traurige Vorstellung, nicht wahr? Tatsache ist, dass die früher weit verbreiteten Feldhasen immer weniger werden. Obwohl sich Hasen ja sogar sprichwörtlich gut vermehren, können sie die negativen Auswirkungen von intensiver Landwirtschaft, Verkehr und Flächenverbrauch nicht mehr ausgleichen. Anlässlich des nahenden Osterfestes plädiert der Naturschutzbund deshalb dafür, sich auf abwechslungsreiche Landschaften und traditionelle, umwelt- und naturverträgliche Bewirtschaftungsformen zurückzubesinnen.
Nicht nur der Feldhase, das ‚natürliche Vorbild‘ des Osterhasen, braucht zum Überleben in der Kulturlandschaft viele verschiedene Landschaftselemente wie Hecken, Einzelgehölze und Feldraine. Und nicht nur er verschwindet mit deren Rückgang. Intensiv bewirtschaftete Flächen reduzieren die Artenvielfalt – auch jene der Pflanzen: So verhindert beispielsweise zu häufiges Mähen die Ausbildung von Früchten und Samen, wodurch die Artenzahl im Grünland stark zurückgeht. Dadurch schrumpft auch der Speiseplan für Tiere erheblich und macht den Lebensraum damit für sie noch unwirtlicher. Die vielen Straßen, die Lebensräume zerschneiden und die tägliche Versiegelung großer Flächen tun ihr Übriges zur ohnehin schon prekären Lage (auch) unserer Osterhasen.
Lebenswerte Umwelt für Osterhasen, Igel & Menschen
Der Naturschutzbund setzt sich auf vielfältige Weise dafür ein, dass ökologisch wertvolle Lebensräume erhalten bleiben. Seine langjährige Naturfreikaufaktion zur Rettung bunter Wiesen, artenreicher Heckenlandschaften und naturnaher Waldflächen bildet dabei einen besonderen Schwerpunkt. Doch das allein ist nicht genug. Besonders Landwirtschaft und Raumplanung müssen aktiv mitarbeiten, damit unsere Kulturlandschaft lebenswert für uns alle bleibt. Der Naturschutzbund appelliert an die Herzen der entscheidungstragenden Menschen – auf dass unsere Umwelt für uns, jedoch auch für Rebhuhn, Zaunkönig, Igel und natürlich auch unseren Osterhasen lebenswert bleibt.
Tipp
Im Frühjahr müssen sich die männlichen Hasen, die sogenannten „Rammler“, bei den Häsinnen als geeignete Partner beweisen. Die rasanten Wettläufe und Kämpfe, bei denen der Rammler ordentlich einstecken muss, lassen sich mit ein bisschen Glück jetzt auf Wiesen und Äckern beobachten. Sollte jemand den Osterhasen vor die Linse bekommen, das Foto bitte auf www.naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App teilen!
27.03.2024