Allgemein bekannt und von vielen geschätzt: Libellen erfreuen sich im Sommer in heimischen Gärten, Teichen und Seen großer Beliebtheit. Aufgrund des zunehmenden Verlustes ihrer Lebensräume sind jedoch viele Arten mittlerweile vom Aussterben bedroht. Der Naturschutzbund ruft deshalb auf, Libellensichtungen auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App zu melden. Besonders im Fokus stehen dabei die Alpen- Smaragdlibelle und die Schwarze Heidelibelle.
An sonnigen Tagen fliegen, jagen und fressen sie über Seen, Weihern und ruhigen Gewässern. Die Libellen sind Boten des Sommers und der Sonne. Ihr langer, schmaler Hinterleib, die großen Augen und die kurzen Fühler prägen das unverwechselbare Erscheinungsbild dieser imposanten Insekten, das je nach Art von einer Vielfalt an Farbvariationen ergänzt wird. Sie leben räuberisch und ernähren sich von kleinen Insekten, die sie im Flug fangen. Die Larven der Libellen hingegen verbringen ihre Zeit im Wasser, durchlaufen dort eine komplette Metamorphose. Grundsätzlich gibt es zwei Gruppen von Libellen: Groß- und Kleinlibellen unterscheiden sich unter anderem in der Flügelhaltung in Ruhestellung. Die Drachenflieger leben bereits seit rund 300 Millionen Jahren auf der Erde und kommen weltweit in allen gemäßigten, subtropischen und tropischen Regionen vor. Österreich beherbergt 77 verschiedene Libellenarten.
Libellen erweisen sich als Bioindikatoren, so dass ihr Vorkommen sowie auch ihr Fehlen Einsicht in den Zustand und die Strukturvielfalt des jeweiligen Lebensraumes bietet. Der Schutz von Libellen hängt maßgeblich von der Qualität der Gewässer ab, weshalb die Insekten sehr empfindlich auf den Klimawandel reagieren. Es mangelt an naturnahen Fließgewässern und Auenlandschaften, intakten Mooren sowie strukturreichen Seen und Teichen.
Augen auf: Gefährdete Libellen gesucht!
Zu den "Verliererinnen" des Klimawandels zählen auch die Alpen-Smaragdlibelle und die Schwarze Heidelibelle, die beide in Österreich beheimatet sind. Während die Alpen-Smaragdlibelle irgendwann nicht mehr weiter in die Höhe ausweichen kann, erträgt die Schwarze Heidelibelle die zunehmende Eutrophierung oder auch Austrocknung voraussichtlich nicht. Um den Wissensstand um diese bedrohten Flieger zu erweitern, bittet der Naturschutzbund Sichtungen dieser Arten auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App zu melden.
So erkennt man sie: Die Alpen- Smaragdlibelle ist kräftig gebaut und düster-metallisch, grünlich glänzend gefärbt. Sie hat leicht blaugrüne Augen und weist einen oder zwei weißliche Ringe an der Hinterleibsbasis auf.
Bei der Schwarzen Heidelibelle sind vor allem die Männchen durch ihren komplett schwarzen Hinterleib leicht zu identifizieren, auch die Weibchen weisen eine düstere Färbung auf, jedoch mit gelben Farbflecken unterbrochen. Sie besitzen komplett schwarze Beine, sowie drei gelbe Flecken auf dem breiten und dunklen Thoraxseitenstreifen.
Foto-Tipp: So fängt man die Flitzer richtig ein!
Libellen fliegen am liebsten an sonnigen, warmen und windstillen Tagen. Sie können mit Fluggeschwindigkeit von bis zu 50 km pro Stunde sausen. Deshalb braucht es oft ein ruhiges Händchen und ein bisschen Geduld, um die Flitzer mit der Kamera einzufangen. Beobachtungen gelingen vor allem beim ausgiebigen Sonnenbaden: Dazu sitzen die Flieger gern auf Steinen, Holz oder auf dem Boden sowie an Gewässerufern. Ein fester Beobachtungstandort und eine ruhige Hand können beim Ablichten der beeindruckenden Insekten helfen – zur eindeutigen Bestimmung am besten aus mehreren Perspektiven!
17.08.2023