Grünes Band: Vom ehemaligen Todesstreifen zum Band voller Leben

Das größte Biotopverbund-System der Welt muss erhalten bleiben!

© Alexander Schneider

Fast 40 Jahre lang teilte der Eiserne Vorhang Europa und trennte die Menschen auf beiden Seiten voneinander. Die Natur eroberte das sogenannte Niemandsland. Heute verbindet eine Perlenkette wertvoller Lebensräume mit seltenen Pflanzen und Tieren europäische Landschaften vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer und bildet ein lebendiges Denkmal europäischer Geschichte. Wir nennen diesen Streifen das „Grüne Band”. Es zeigt aber fast alle natürlichen Farben: viele Schattierungen von Grün, Braun und Blau mit Blüten dazwischen. 

Vision
Das Grüne Band zu erhalten als Rückgrat eines ökologischen Netzwerks, lebendiges Mahnmal europäischer Geschichte und Symbol für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Naturschutz und nachhaltiger Landentwicklung.

Grenzen trennen – Natur verbindet
Das 20. Jahrhundert war geprägt von zwei Weltkriegen, der Verfolgung von Minderheiten und der häufigen Verschiebung von Grenzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierten sich die beiden Systeme Kommunismus und Kapitalismus, getrennt durch eine unmenschliche Grenze quer durch Europa. Am sogenannten „Eisernen Vorhang“ bildeten Stacheldrahtzäune, Mauern, Selbstschussanlagen und Minenfelder einen Todesstreifen, in dem Hunderte von Flüchtlingen starben oder verletzt wurden. Viele Menschen verließen das wirtschaftlich schwache Grenzgebiet oder wurden zwangsweise umgesiedelt.

Mit der Berliner Mauer fiel am 9. November vor 30 Jahren auch dieses unmenschliche System in sich zusammen. Das strikte Sperrgebiet hat aber – so absurd es auf den ersten Blick klingen mag – auch Positives hervorgebraucht: eine Verschnaufpause für die Natur. Als Biotopverbund-System ist es auch in Zukunft von unschätzbarem Wert.

Heute vereint das Grüne Band Europäer aus 24 Staaten von Norwegen bis Bulgarien in der Bemühung um den Erhalt der natürlichen Schätze Europas. Es steht heute in einmaliger Weise für länderübergreifende, friedliche Zusammenarbeit und ist damit Sinnbild für den europäischen Gedanken an sich. 

Österreich – Naturschutzbund als „National Focal Point“
Mit fast 1.300 km hat Österreich einen großen Anteil am Grünen Band. Das Umweltministerium hat den Naturschutzbund Österreich zum „National Focal Point“ für das Grüne Band ernannt. In dieser Funktion arbeiten wir für die Erhaltung des „European Green Belt“ als natur- und völkerverbindendes Band des Lebens quer durch Europa. Denn das Grüne Band ist einzigartig und muss erhalten bleiben!

TV Tipp
Am SA 9.11.19 um 20.15 auf ORF III läuft der Doku Zweiteiler ÖSTERREICH AM EISERNEN VORHANG Anlässlich zum Jahrestages des Berliner Mauerfalls
Mit dabei sind Hugo Portisch, Barbara Coudenhove-Kalergi, Paul Lendvai, Stefan Karner, Erwin Pröll, Josef Ratzenböck und viele mehr.
Einschalten lont sich!


31.10.2019

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