Green-Belt-Grenzmarke am Alten Loibl bei Ferlach eingeweiht

Grenzüberschreitende Freundschaft

Eine besondere Green-Belt-Grenzmarke wurde am 10. August 2024 vom Naturschutzbund und den Gemeinden Ferlach und Tržič am traditionellen EU-Kirchtag am alten Loibl-Pass bei Ferlach feierlich eingeweiht. Das Grüne Band entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs ist der größte Biotopverbund Europas. Die unmenschliche Grenze verhalf der Natur dort zu einer fast 40-jährigen Verschnaufpause und wurde so ungeplant zu einem Rückzugsraum vieler seltener Tier- und Pflanzenarten.

© Naturschutzbund Österreich

Ein geschichtsträchtiges Fest bei sommerlichen Temperaturen: Am „Alten Loibl“ wurde die erste Grünes-Band-Grenzmarke Kärntens bei einer Bergandacht am EU-Kirchtag ihrer Bestimmung übergeben – ein Grenzstein mit Informationen zum größten Biotopverbund Europas, von dem auch die Kärntner Gemeinde Ferlach ein wichtiger Teil ist. Den traditionellen EU-Kirchtag am Samstag, 10. August eröffneten Metka Gaberc, Vizebürgermeisterin von Tržič und Ingo Appé, Bürgermeister von Ferlach.

Vom Naturschutzbund waren Bundesgeschäftsführerin Birgit Mair-Markart und der Green-Belt-Experte Alois Lang vor Ort. „Der Grenzstein am Pass zwischen Kärnten und Slowenien informiert über die Naturvielfalt und macht das Grüne Band vor Ort sichtbar. Gemeinsam mit einer neugestalteten Friedensglocke ist er auch Symbol für die Wiedervereinigung und den Frieden in Europa“ sagt Lang und Mair-Markart ergänzt: „Ich freue mich sehr, mit Ferlach eine weitere Grünes-Band-Gemeinde gewonnen zu haben, die sich für diesen besonderen Naturraum einsetzt und mit der informativen Grenzmarke darauf aufmerksam macht, wie wichtig grenzüberschreitende Zusammenarbeit für den Erhalt von Biodiversität und Artenvielfalt für uns Menschen und unsere Zukunft ist.“

Natur verbindet
Der „Alte Loibl“ verbindet Österreich und Slowenien und war jahrhundertelang einer der wichtigsten Übergänge über die Karawanken. Der „EU Kirchtag“ wurde dort bereits zum 20. Mal von den Nachbar*innen am Grünen Band gefeiert und ist gelebtes Beispiel dafür, dass Grenzen nicht trennen müssen und Natur verbindet.

Das Grüne Band
Die wertvollen Lebensräume, die sich im Schatten des Eisernen Vorhangs entwickelt und erhalten haben, bilden heute das größte Biotopverbundsystem Europas – das Grüne Band. Österreich hat beinahe 1.300 km Anteil an dem internationalen Projekt: wertvollste Naturgüter vom Böhmerwald bis zum Neusiedlersee, den March-Thaya-Auen bis zum Dobratsch. Die Zahl an seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten ist groß, die Bedeutung dieses Raumes für Naturschutz und Biotopverbund einzigartig. Das Grüne Band ist ein unersetzbares und in seiner Dimension einzigartiges Biotopverbundsystem in unserer Kulturlandschaft. Sein besonderer Wert liegt darin, dass es (noch) ein verwobenes und ganzheitlich funktionierendes Ökosystem verschiedenster Lebensräume ist. Als "ökologisches Rückgrat" ist das Grüne Band der ideale Anknüpfungspunkt für die (Wieder-)Vernetzung von Naturräumen.

13.08.2024

Zurück

.