Der Naturschutzbund macht – anlässlich des Weltfeuchtgebietstags am 2.2.25 – auf die immense Bedeutung von Feuchtgebieten für Mensch und Natur aufmerksam. DAS Feuchtgebiet schlechthin ist die Au: Einen lebendigen Dialog zu Auen, der die Basis für den Schutz dieses einzigartigen Lebensraums ist, konnte man vergangene Woche beim Auendialogforum 2025* in Salzburg erleben.
Kurz vor dem „Feiertag für unsere Feuchtgebiete“ ging am 22. Jänner das 5. Österreichische Auendialogforum 2025 erfolgreich über die Bühne, das sich mit dem Wert, dem Schutz und dem Erhalt dieser einzigartigen Lebensräume beschäftigt. „Auen sind unsere natürlichen Verbündeten: Sie schützen uns vor Hochwasser, indem sie große Wassermengen aufnehmen und zurückhalten können. Gleichzeitig sind sie Heimat für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und mindern durch ihren verdunstungsbedingten Kühleffekt ganz wesentlich die Folgen der Klimaüberhitzung“, sagt Thomas Wrbka, Präsident des Naturschutzbundes Österreich. Für das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) hat die Sektionschefin für Wasser, Monika Mörth, an der Veranstaltung teilgenommen und dabei folgendes festgehalten: „Wir brauchen mehr Wasser in die Au und mehr Menschen, die dazu aktiv werden. Die Auenstrategie ist eine sehr gute Brücke, wie wir das in der Fläche zusammen mit den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern Hand in Hand mit dem Wasserbau umsetzen können. Das Auendialogforum hat dazu wesentlich beigetragen, jetzt müssen wir zügig und konsequent daran weiterarbeiten.“
Auendialogforum 2025: Themen & Ergebnisse
Fachleute aus ganz Österreich kamen zur Veranstaltung, um gemeinsam über die Fortschritte und Herausforderungen im Auenschutz zu diskutieren: Zum effektiven Schutz unserer Auen – der nicht nur Naturschutz, sondern auch Klimaschutz ist – brauche es dreierlei, hieß es gleich zu Anfang: Ein klares Bild der Ausgangslage – was uns in Form des ‚Aueninventars‘ vorliegt. Eine Vision und eine Strategie – auch das haben wir mit der ‚Auenstrategie Österreich 2030+‘, die zum Ziel hat, bestehende Feuchtgebiete zu erhalten und beeinträchtigte wiederherzustellen. Nicht zuletzt braucht es engagierte Menschen, die sich für die gemeinsame Sache einsetzen sowie inspirierende, beispielgebende Erfolgsgeschichten. Seit der Verabschiedung der Auenstrategie vor zwei Jahren, die Grundlage für den Auenschutz ist, hat sich vieles getan. Es warten aber noch große Herausforderungen, was auch der intensive Diskurs beim Auendialogforum widerspiegelte:
Österreich ist nicht nur ein Wasserland, Österreich ist auch ein Auenland. Bundesweit existieren mehr als 100.000 Hektar Auen. Nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Auenfläche aus der Zeit vor den großen Flussregulierungen. Nur etwa die Hälfte davon ist ökologisch intakt. Auen können bis zu 30 Prozent mehr Kohlenstoff speichern als trockene Gebiete und schützen damit das Klima. Was zunächst überraschen mag: Intakte Auen rechnen sich auch wirtschaftlich. Jeder Euro der in Renaturierung investiert wird, verachtfacht sich zumindest. Was aber noch viel wesentlicher ist: Intakte Auen bringen sauberes Wasser, liefern Lebensmittel und schöne Landschaften für uns Menschen. Wie also diese wichtige Ressource schützen? Auenschutz braucht Platz – war sich das Gros der Teilnehmenden einig: Deshalb müssen Flächen „gesichert“ werden. Auch der Naturschutzbund trägt mit dem „Freikauf“ einiger hundert Wasserlebensräume österreichweit nachhaltig zum Schutz dieser besonderen Lebensadern bei.
„Das große Vorhaben ‚Rettung unserer Auenlandschaften‘ kann nur dann glücken, wenn Bund und Länder gemeinsam mit Gemeinden, Grundeigentümer*innen sowie einer engagierten Zivilbevölkerung an einem Strang ziehen. Dabei ist Unterstützung, etwa durch den Biodiversitätsfonds, unabdingbar“, resümiert Thomas Wrbka.
*Zum Auendialogforum 2025 haben Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (Sektion Wasserwirtschaft), Naturschutzbund und Land Salzburg geladen.
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29.01.2025