„Freie“ Flüsse – zum Schutz von Natur und Mensch

Naturschutzbund zum „Welttag der Flüsse“ am 24. September

Der „Welttag der Flüsse“ steht heuer – nach tagelangen Niederschlägen und schweren Unwettern – unter einem besonders dramatischen Stern. Anlass für den Naturschutzbund, erneut zu unterstreichen, wie immens wichtig frei fließende Flüsse und Au-Landschaften für Mensch, Klima und Biodiversität sind. Auen zu erhalten und verloren gegangene Flusslandschaften durch Renaturierung wiederzugewinnen, ist ein Gebot der Stunde.

© Alexander Schneider

Naturnahe Flusslandschaften – die wie Lebensadern unsere Landschaften durchziehen – bieten unzähligen Tier- und Pflanzenarten einen einzigartigen Lebensraum und tragen zu Stabilität und Gesundheit unserer Ökosysteme bei. Gleichzeitig spielen sie eine entscheidende Rolle im natürlichen Wasserhaushalt: Haben sie genug Raum und sind ausreichend mit dem Fließgewässer in Verbindung, schützen sie – durch ihre Fähigkeit, große Wassermengen aufzunehmen – vor den immer größer werdenden Gefahren durch Hochwasser.

Die Unwetter der letzten Tage haben das deutlich gezeigt: Flüsse „mit Platz“, also unverbaute und natürliche Gewässer mit deren angrenzenden Flächen bieten nicht nur Naturlebensraum und Artenvielfalt, sondern können Hochwasser „aufnehmen“ und die Auswirkungen heftiger Niederschläge abmildern. „Rund drei Viertel der ursprünglichen Auflächen in Österreich sind im letzten Jahrhundert zerstört oder stark in ihrer Funktions-fähigkeit beeinträchtigt worden. Auflächen, die uns derzeit beim Klima-, Natur- und Hochwasserschutz fehlen“, so Naturschutzbund-Geschäftsführerin Birgit Mair-Markart.

Am „Welttag der Flüsse“ appelliert der Naturschutzbund an Politik und Gesellschaft, den Flüssen wieder mehr Platz zu geben sowie sich engagiert für deren Schutz und Renaturierung einzusetzen. „Es ist immens wichtig, bestehende noch naturnahe Fließgewässer vor weiterer Zerstörung zu bewahren, bereits regulierte Flüsse in ihren natürlichen Zustand zurückzuführen und damit natürliche Retentionsräume im Bereich der Auen wieder-zugewinnen“, so Mair-Markart. „Zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels braucht es freifließende Flüsse und Auen, die mit diesen in Verbindung stehen. Es liegt in unserer Verantwortung, sie zu schützen und zu bewahren – für uns und kommende Generationen.“

19.09.2024

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