Die Wiederkehr der Wilden – Schutz für Österreichs Wildkatzen

Tag der Katzen am 8. August

Mit der Europäischen Wildkatze beherbergt Österreich eine waldgebundene Tierart, die lange Zeit bei uns heimisch war und nach neuesten Beobachtungen wieder ihren Weg in unsere Wälder findet. Zum Tag der Katzen am 8. August weist der Naturschutzbund einmal mehr auf die Schutzbedürftigkeit der wilden Waldkatze hin.

© Josef Limberger

Sie ist scheu und überwiegend nachtaktiv. Während des Tages ruht sie meistens, doch in der Nacht begibt sie sich auf die Jagd. Begegnungen mit dem Menschen meidet sie nach Möglichkeit. Aber sie ist da: die Europäische Wildkatze (Felis silvestris). Ursprünglich im Großteil Europas beheimatet, finden wir heute nur noch aufgesplitterte Restvorkommen.
Europäische Wildkatzen sind nur wenig größer als Hauskatzen, ihr langes Fell verleiht ihnen jedoch ein robusteres Erscheinungsbild. Ein markantes Unterscheidungsmerkmal zwischen Wildkatzen und diesen ähnelnden Hauskatzen ist ihr dicker Schwanz, der eindeutige Ringe aufweist und stumpf endet. Außerdem sind die Ringe am Schwanz nicht miteinander verbunden und der dunkle Aalstrich am Rücken der Wildkatzen erstreckt sich nur bis zur Schwanzwurzel. Die wilden Vierbeiner sind Waldbewohner. Ihre bevorzugten Lebensräume sind strukturreiche Laub- und Mischwälder mit Lichtungen sowie Waldwiesen, in Regionen mit gemäßigt kontinentalem bis mediterran warmem Klima. Doch auch offene Kulturlandschaften wie Brachen und Grünlandflächen zählen zu ihren Jagdrevieren, wo sie genügend Nahrung in Form von Wühl- und Waldmäusen finden. Totholzhaufen im Wald und Hecken am Waldrand bieten der Wildkatze geeigneten Rückzugsraum und Versteckmöglichkeiten.

Gefahr der Wilden Katze
Die Europäische Wildkatze zählt zu den seltensten heimischen Säugetierarten. Einst war sie in Österreich weit verbreitet, doch Mitte des letzten Jahrhunderts verschwand sie aus den heimischen Wäldern. Die Wildkatze fühlt sich vor allem in dichten Wäldern mit lichten Bereichen wohl. Heute werden ihre Lebensräume jedoch von Straßen, Siedlungen und intensiv bewirtschafteten Feldern durchzogen, was ihre Lebensräume zurückdrängt und Wildkatzenbestände voneinander isoliert. Darüber hinaus stellt genau jenes dichte und stark befahrene Straßennetz, das viele Todesopfer unter den Wildkatzen fordert, eine große Bedrohung der Population dar.

Hilfe für die kleinen Tiger - Projekt „Netzwerk Wildkatze“
Die Europäische Wildkatze galt in Österreich lange Zeit als ausgestorben oder verschollen. Seit Beginn der "Koordinations- und Meldestelle Wildkatze" im Jahr 2009 gibt es jedoch zahlreiche Hinweise darauf, dass die Wildkatze ihren Weg zurück nach Österreich findet. Besonders erfreulich war die Beobachtung von Jungtieren in der Wachau im Jahr 2021. Um der Waldbewohnerin zu helfen, in Österreich wieder Fuß zu fassen, hat der Naturschutzbund das Waldfonds-Projekt „Netzwerk Wildkatze“ ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projektes werden in verschiedenen Bundesländern Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums der Wildkatze durchgeführt und gleichzeitig versucht, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung des Schutzes der wilden Katze zu schärfen.

04.08.2023

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