Anlässlich des Welttags der Frösche am 20. März macht der Naturschutzbund auf einen interessanten amphibischen Zeitgenossen aufmerksam: Den Moorfrosch. Am besten zu erkennen am Männchen in seiner Paarungszeit, in der es sich himmelblau färbt. Wie man den gefährdeten Moorfrosch, der zu den Braunfröschen zählt, schützen kann? Indem man Fotos von ihm auf www.naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App teilt!
Amphibien gliedern sich in zwei Gruppen: Einerseits gib es da die Froschlurche, wobei hier Frösche, Kröten und Unken gemeint sind, sowie andererseits die Schwanzluche, zu denen Molche und Salamander zählen. Die Amphibien eroberten als erste Wirbeltiere bereits vor etwa 360 Millionen Jahren das Land. Sie sind also älter als die Dinosaurier. Eine bemerkenswerte Art unter den Froschlurchen ist der sogenannte Moorfrosch, der mit Gras- und Springfrosch verwandt ist. Alle drei gehören sie zur Gattung „Braunfrösche“. Typisch für Braunfrösche ist deren dunkler Schläfenfleck hinter den Augen. Moor-, Gras- und Springfrosch lassen sich an der Größe des Trommelfells bzw. der Form der Schnauze voneinander unterscheiden. Der Moorfrosch besitzt im Vergleich zu den anderen heimischen Braunfröschen – Gras- und Springfrosch – eine eher spitze Schnauze und ein sehr kleines Trommelfell.
Der Moorfrosch ist ein Explosivlaicher
Unzählige Moorfrösche treffen sich in einer großen „Ansammlung“, um sich innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums zu paaren und ihren Laich abzugeben. Das massenhafte Auftreten der Moorfrösche in ihrer Paarungszeit hat den Vorteil, dass dies Fressfeine meist gänzlich abschreckt. Auch haben die einzelnen Laichballen höhere Überlebenschancen, wenn sich gleichzeitig so viele weitere Laichvorkommen im Gewässer befinden. Die Gefahr, dass alle Eier eines Laichballens gefressen werden, ist weitaus geringer, als würden nur wenige Ballen im Gewässer schwimmen.
Der Moorfrosch – ein blaues Wunder
Was am Laichgewässer stattfindet, ist ein wunderbares Naturschauspiel: Abgesehen davon, dass sich die Moorfrösche in großen Mengen paaren, streifen die Moorfrosch-Männchen ihr braungrünes Kleid ab und färben sich in ein strahlendes Hellblau ein: Es bildet sich dabei mehr Körperflüssigkeit, auch Lymphe genannt, die unter der Haut eingelagert wird und zur Hautzellenumfärbung führt. Nur für wenige Tage, nämlich während des Aufenthalts am Laichgewässer, leuchten sie in einem wunderschönen Hellblau. Mit ihrer Blaufärbung wollen die Moorfrosch-Männchen nicht nur die Damenwelt beeindrucken, sondern sich vor allem auch lästige Männchen vom Hals halten.
Was uns Frösche „bringen“
Frösche sind wichtige Akteure innerhalb des Nahrungsnetzes. Viele Tierarten sind von Froschlurchen sowie deren Laich und Kaulquappen als Nahrung abhängig. Frösche halten das Ökosystem in Balance, beispielsweise indem sie Mückenlarven und andere Plagegeister in Schach halten, die für sie eine wichtige Nahrungsquelle sind. Froschlurche sind außerdem eine wichtige Zeigerart für eine intakte Umwelt: Wenn es ihnen gut geht, geht es auch der Umwelt gut und umgekehrt.
Was Moorfrösche gefährdet und wie man die schützen kann
Die natürlichen und komplexen Lebensräume des Moorfroschs, der auch Lurch des Jahres 2025 ist, sind durch Zerstörung verschiedenster Art stark gefährdet: Unter anderem ist es für die kleinen Artgenossen enorm wichtig, dass deren Refugien wie Moore, Feuchtwiesen, Au-, Bruch- und Laubmischwälder sowie deren Laichplätze wie Altwässer, Weiher, Tümpel, Qualmwässer, Sölle wie auch Gräben in Grünland, Moorlandbereichen und lichten Wäldern erhalten oder wiederhergestellt werden. Der Naturschutzbund bittet, Beobachtungen von Moorfröschen auf www.naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App zu teilen. Dabei werden wissenschaftliche Daten zu Vorkommen und Lebensräumen der kleinen glitschigen Freunde erhoben und daraus Schutzmaßnahmen abgeleitet.
13.03.2025