Den Frühling im Auwald begrüßen

Auch wenn der Frühling gerade eine kurze Pause macht, sehnen wir uns nach draußen und freuen uns auf die aufblühende Natur. Landschaftlich besonders reizvoll sind dabei Auen, die sich schon jetzt im Rekordtempo entwickeln. Zum Weltwassertag am 22 . März macht der Naturschutzbund einmal mehr auf diesen wertvollen Lebensraum aufmerksam und empfiehlt, mit offenen Augen durch die wunderbaren Auen Österreichs zu spazieren.

© Wolfgang Schruf

Hotspots der Biodiversität
Auen sind besondere Lebensräume, die, wassernah und waldreich wie sie sind, einerseits Land und Wasser miteinander verbinden und andererseits vom schwankenden Grundwasserspiegel und regelmäßigen Überschwemmungen abhängig sind. Diese Dynamik bringt wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen hervor. Stark spezialisierte Arten finden hier perfekte Lebensbedingungen vor. Die häufigste Auwaldform Europas besteht aus Schwarz-Erlen, Schwarz-Pappeln und Weiden, deren Palmkatzerl auch die erste Nahrung für Wild- und Honigbienen sind. Dank ihres üppigen Wachstums und der leichten Verbreitung sind sie zur Pionierpflanze auf Kies- und Schotterbänken geworden. Doch aufgrund von Gewässerverbauung fehlt es den schnellkeimenden Samen immer öfter an geeigneten Rohböden.

Wie es um die Auen steht
Der Biologe und Auenfachmann Dr. Werner Lazowski erklärt die besonderen Anforderungen von Weidenauen an ihre Umwelt so: „Weidenauen sind an fließendes Wasser gebunden, das noch natürlich abfließen und sich drehen, verzweigen, ausbreiten kann. Nur so entstehen Sand- und Kiesbänke, die das natürliche Keimbett für die nur kurz keimfähigen, winzigen Weidensamen bilden. Dazu kommt, dass Weidenwälder nur an größeren Flüssen im Tiefland oder in breiteren Tallandschaften in den Bergregionen entstehen.“ Gemeinsam mit Dr. Ulrich Schwarz hat er den Zustand und die Verbreitung der Auen in Österreich erhoben.

Funktionsfähigkeit erhalten: Auenstrategie 2030+
In den letzten Jahrhunderten hat der Eingriff des Menschen die Vegetation und den Wasserhaushalt stark verändert. Dem heimischen Auenbestand setzen Verbauungen und Regulierungen von Flüssen und Bächen, intensive Landbewirtschaftung, Flächenversiegelungen, Siedlungstätigkeit sowie Straßen- und Wegebau zu: Von den verbliebenen Flächen bedarf rund die Hälfte Verbesserungsmaßnahmen, um ihr ökologisches Potential wieder voll entfalten zu können. Nun sollen die Kräfte für unsere Lebensadern der Landschaft gebündelt werden. Bund und Länder wollen die Möglichkeiten für einen besseren Auenschutz orten, konkrete Ziele formulieren und die geeigneten Maßnahmen für den Schutz der Auen priorisieren.

16.03.2021

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