Krokusse sind im zeitigen Frühjahr eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen und andere bestäubende Insekten. Um diese zu unterstützen, starteten Bienenzuchtvereine das Projekt „Blühende Gemeinde“. Heuer konnte es im Rahmen des Bienenschutzfonds von Naturschutzbund und dem Lebensmittelhändler Hofer weitergeführt und sogar ausgeweitet werden: Zehn Volksschulen mit über 400 Kindern pflanzten diesen Herbst insgesamt mehr als 15.000 Krokuszwiebeln. Damit wird das Zillertal im nächsten Frühling so richtig aufblühen und den Bienen das erste Festmahl des Jahres bieten.
Vorgeschichte. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern startete der Bienenzuchtverein Hippach-Ramsau-Schwendau 2015 das Projekt „Blühende Gemeinden“ im hinteren Zillertal. In sieben Volksschulen setzten sich die Schulkinder intensiv mit dem Thema „Biene“ auseinander, fachlich begleitet durch Imker und Betreuer vom Naturpark Zillertal. Jedes Kind bekam ein Sackerl Krokuszwiebeln mit nach Hause, um diese zu pflanzen. Auch im öffentlichen Bereich wurden Krokuszwiebeln gesetzt. So konnten 8.800 Krokusse in den beteiligten Gemeinden ausgebracht werden. Im heurigen Frühling waren diese eine erste, wertvolle Nahrungsquelle für die Bienen, zu denen auch die Hummeln gehören.
Fortsetzung 2016. Das Krokusprojekt fand so großen Anklang beim Naturschutzbund und dem Lebensmittelhändler Hofer, dass es in deren „Bienenschutzfonds“ aufgenommen und dieses Jahr fortgesetzt wurde. Diesmal jedoch ausgedehnt auf das ganze Zillertal. Insgesamt beteiligten sich heuer zehn Schulen mit über 400 Kindern, die 15.100 biologisch produzierte Krokuszwiebeln setzten. Alle Schulen wurden von den Experten zweier Zillertaler Bienenzuchtvereine besucht, um Kinder und Lehrpersonal über die Projektinhalte sowie die Bedeutung von Bienen zu informieren.
Krokusfeste. In den vergangenen Wochen waren alle Volksschulen und Gemeinden, die sich am Krokusprojekt beteiligen, zu Krokusfesten eingeladen. Dabei erhielten die Kinder Säckchen mit Krokuszwiebeln für den Garten zuhause und durften auch gleich welche auf Gemeindeflächen pflanzen. Die Krokusfeste wurden sogar in einem Kurzfilm festgehalten. Die kleinen, bunten „Blühwunder“ werden sich in den Folgejahren von selbst vermehren und dann eine Augenweide für alle Naturliebhaber sein.
Ziel des Projektes ist es, sowohl den Kindern als auch den Eltern das Universum Biene näher zu bringen und ihnen bewusst zu machen, dass jeder Mensch in seinem Umfeld aktiv werden kann, um das Überleben von Bienen, Schmetterlingen und Co. als wertvolle Gartenhelfer und Blütenbestäuber zu sichern. Dazu wird auch ein informativer Bienen-Folder verteilt, in dem vermittelt wird, wie jeder Einzelne den Bienenschutz – ohne großen Aufwand und ohne Gifteinsatz und Kunstdünger – umsetzen kann. Insgesamt beteiligten sich 17 Schulen und Gemeinden des Zillertales und es wurden knapp 24.000 Krokuszwiebeln gepflanzt.
Honig- und Wildbienen stehen gleichermaßen im Fokus von „Projekt 2020“, in das Hofer seit 2013 alle Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit bündelt. Auch der Bienenschutzfonds zählt dazu: Er wurde gemeinsam mit dem Naturschutzbund 2013 ins Leben gerufen und wird seither jährlich mit 50.000 Euro dotiert.
Teilnehmende Schulen 2016: