Bodenverbrauch reduzieren und achtsameren Umgang forcieren!

© Josef Limberger

Die Land- und Bodennutzung in Österreich muss einen Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten, sie nachweislich sichern und fördern. Anlässlich des internationalen Weltbodentages am 5. Dezember macht der Naturschutzbund auf die Bedeutung der Böden und ihre Gefährdung aufmerksam.

Boden muss viele Funktionen erfüllen: Landbewirtschaftung, Siedlungstätigkeit, Mobilität, Energiegewinnung – fast jedes menschliche Handeln benötigt Fläche. Auch für die Biodiversität ist Boden von zentraler Bedeutung. So sollen laut EU-Biodiversitätsstrategie mindestens 10 % Vorrangflächen strikt der Natur vorbehalten werden. Denn Natur braucht Platz, wo sie anlanden und überdauern kann: Wo baut ein Bodenbrüter wie die Feldlerche ihr Nest, wo wurzelt die regionale Vielfalt von Glockenblume, Margerite und Co., wo können sich Insekten an Blüten laben, das Ziesel oder der Feldhamster ihre Bauten anlegen? Aber auch: Wo finden wir Menschen Ausgleich und Erholung?

Grund und Boden ist keine beliebige Ware. Gemeinsam mit Wasser ist ein gesunder, lebendiger Boden unsere wichtigste Lebensgrundlage. Er ist Grundvoraussetzung für die menschliche Existenz, eine begrenzte Ressource und weltweit gefährdet. Er darf nicht dem Spiel der Marktkräfte und dem Belieben des Einzelnen überlassen werden, sondern muss mehr noch als alle anderen Vermögensgüter in den Dienst der Interessen der Allgemeinheit gestellt werden.

„Auch wenn in Österreich „das Eigentum“ einen hohen Stellenwert hat: Beim Umgang mit dem Boden muss eine gewisse Gemeinpflichtigkeit gelten: Nicht alles darf erlaubt sein, was nicht verboten ist. Wir dürfen eine einseitige Ausrichtung auf wirtschaftliche (Aus-)Nutzung des Bodens, die ohne Rücksicht auf Artensterben oder Bodenfruchtbarkeit vor sich geht, nicht einfach hinnehmen“, so Winfrid Herbst, Experte des Naturschutzbundes.

Es braucht eine zukunftstaugliche Bodenpolitik, die dieses kostbare Gut auch für nachfolgende Generationen bewahrt, wie auch Bundesministerin Gewessler kürzlich bei der Absage des Lobau-Tunnels einmal mehr bekräftigte. Angesichts der aktuellen Herausforderungen ist es wichtiger denn je, dem Flächenfraß durch Verbauung oder der Übernutzung landwirtschaftlicher Böden etwas entgegen zu setzen und sich zweimal zu überlegen, wie der noch vorhandene Boden am besten genutzt werden soll. Die beste Zeit darüber nachzudenken ist jetzt.

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